Zitat von ZettelWeil ich diese Geschichte, seit ich mit acht Jahren mit dem "Spiegel"-Lesen angefangen habe, a bisserl kenne, wundert es mich jetzt ja so sehr, daß viele - auch hier im Forum - die CDU als eine konservative Partei sehen oder sie jedenfalls gern wieder als eine solche sehen wollen.
Ich hoffe, damit meinen Sie nicht mich.
Nein, lieber Gorgasal. Es gibt aber Äußerungen, die weniger differenziert sind als Ihre. (Ich hoffe, daß jetzt nicht jemand fragt: Hehe, wen meinen Sie? Darauf antworte ich präventiv, daß jeder selbst nachlesen mag. ).
Zitat von GorgasalIch bin gar nicht der Meinung, dass die CDU als solche konservativ sei oder sein soll, da haben Sie mich völlig überzeugt. Was ich will ist, dass die CDU zumindest ab und zu ihren konservativen Flügel (den sie ja auch Ihrer Ansicht nach hat) erkennen lässt.
Da sind wir völlig einer Meinung. Es gab hier im Forum schon früher Diskussionen, in denen ich kritisiert habe, daß dieser konservative Flügel weitgehend verschwunden ist oder, sagen wir, stark gestutzt wurde.
Wie das eigentlich kam, weiß ich nicht. Es war zum Teil, glaube ich, ein Problem fehlenden Nachwuchses. Die Generation Jäger, Carstens, Dregger trat ab und es gab keine Jungen, die sich dieser Tradition verpflichtet fühlten.
Vielleicht Friedrich Merz, aber so sicher bin ich da auch nicht. Und er nun hatte einen persönlichen Machtkampf mit Merkel, den er verloren hat. Das wäre nicht anders gewesen, wenn er dem liberalen oder dem Gewerkschaftsflügel der Union angehört hätte.
Also, ich bin, lieber Gorgasal, sehr dafür, daß die CDU diesen Flügel stärkt. Manchmal stimme ich mit ihm ja auch überein, manchmal nicht. Aber das ändert nichts daran, daß aus meiner Sicht das jetzige Merkel-Mobbing unverantwortlich ist. Sie steht nicht außerhalb der CDU, sondern repräsentiert einen ihrer Flügel, nämlich den protestantisch-liberalen, für den früher einmal Gerhard Schröder, Gerhard Stoltenberg, Richard von Weizsäcker und Roman Herzog standen.
Zitat von GorgasalUnd genau das fehlt mir - deswegen frage ich ja so hilflos nach, ob Sie irgendwelche konservativen Positionen in der CDU-Regierungspolitik kennen.
Ehrlich gesagt ist mir da nicht viel eingefallen. Mir ist auch nicht ganz klar, was im Augenblick konservative Positionen wären. Aber Sie haben diese Frage ja schon mehrfach gestellt, und also habe ich noch einmal nachgedacht:
Ich bin konservativ in Bezug auf Law and Order. Schäubles Politik, was die Bekämpfung des Verbrechens und besonders des Terrorismus angeht, ist aus meiner Sicht konservativ. Ich halte auch seine Ablehnung von Multikulti für konservativ.
Auch in der Politik von Ursula von der Leyen sehe ich durchaus konservative Momente. Sie betreibt Familienpolitik nicht allein mit dem Ziel, daß es Familien möglichst gut geht, sondern daß mehr Menschen sich entschließen, eine Familie zu gründen, also Kinder aufzuziehen. Das ist aus meiner Sicht konservativ.
Was man aber auch sehen muß: In manchen Bereichen werden die traditionell konservativen Positionen ja längst von der Linken, vor allem von den Grünen eingenommen. Die Restriktionen der Stammzellenforschung, der Ruf nach immer strengeren Gesetzen (Beispiele Pädophilie, jetzt aktuell Waffengesetze) sind Beispiele.
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