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Libero
Beiträge: 393
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11.03.2009 19:35 |
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RE: Marginalie: Anmerkungen zu Winnenden
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In Antwort auf: Ich denke die First-Person-Shooter bekommen auch noch eine Breitseite verpasst.
Der Junge war wohl kein Computerfreak. Wäre er es gewesen, hätten ihm diese Spiele geschadet. Viele andere Jungen in dem Alter sind in der Schule erfolgreich oder sie kommen damit klar, nicht so erfolgreich zu sein. Weil sich Alternativen geschaffen haben, wo sie erfolgreich sein können. Hobby, Sport, Mädchen. Oder eben SPASS am Leben. Ein Shooterspiel ist nur ein weitere Szenario, wo sie Erfolg haben.
Bei Jungs wie diesen wirkt ein solches Spiel ganz anderes. Sie erleben, wenn sie länger spielen, Erfolg und Spaß, den sie noch nie oder selten erlebten. Selbst wenn sie in einem Level scheitern, sie können von vorne anfangen. Ohne das sie einen Konflikt bewältigen müssen. Ihr Erfolg ist mehr als bloßer Erfolg. Es ist Allmacht. Sie entscheiden, wer im Spiel stirbt. Das entscheiden normale Spieler natürlich auch, aber sie fühlen sich danach nicht allmächtig, als Herren über Leben und Tod. Sie hatten Spaß, sie haben neue Levels gespielt, sie haben neue Rekorde bei den Punkten erreicht. Das ist ihr Erfolg. Aber sie fühlen sich nicht allmächtig. Das müssen sie auch nicht, weil sie Erfolg im Leben erlebt haben und mit Mißerfolg immer besser umzugehen lernen. Solchen Jungs schaden solche Spiele nie, aber Jungs, die auf einem Irrweg sind, schaden sie fast immer.
Können wir uns auf diese Unterscheidung einigen?
LiberoMan sollte vorsichtig sein in der Wahl seiner Feinde: Früher oder später wird man ihnen ähnlich.
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