|
|
RE: Marginalie: Anmerkungen zu Winnenden
|
Antworten
|
|
Das trifft ja in diesem Fall nicht wirklich zu. Die Waffen waren verschlossen im Panzerschrank, egal wie groß.
Das könnte sich sogar noch mildernd auswirken, weil bis dahin alles ordnungsgemäß und die Einstellung des Vaters bis dahin auch gesetzeskonform.
Diese Eine Waffe im Schlafzimmer, deshalb ja auch meine Frage, war sicherlich zur Selbstverteidigung gedacht. Bei einem Sportschützen liegt das wahrscheinlich auch näher, als ein Messer dort zu deponieren, wie ein Normal ängstlicher Bürger das vielleicht tut.
Messer zum Beispiel gibts in jedem Haushalt und das in allen Größen und sind potentielle Waffen. Auch bei Tötungsabsicht. Dabei ist es abstrakt betrachtet unerheblich ob 3 Tötungen mit einem Messer oder 16 mit Pistole. Machbar und möglich ist beides. Nur keiner wird zuhause die Messer wegschliessen, jedenfalls nicht mehr in dem Alter höchstens bei Kleinkindern. Der Anreiz zu diesem Amoklauf müßte also erstmal geklärt werden, war es "einfach" um zu töten, war es die Lust Waffen auszuprobieren ... ich meine einen Amoklauf mit einem Riesenbrotmesser hätte fast ähnliche Folgen, nur der Täter hätte um diese Tatwaffe effektiv einzusetzen sich anders verhalten, aber gehen würde es auch. D. h. die Verteidigung müßte nachweisen, das diese Tat nur und ausschließlich wegen der "freizugänglichen" Waffe geschehn ist bzw. nicht.
Egal von welcher Seite man es betrachtet, es ist ein ganz ganz schlimmes, wohl nie wieder zu regenerierendes Erlebnis und so schlimm es sich anhört, am schlimmsten für die Eltern, die damit weiterleben müssen, daß ihr Kind so etwas angerichtet hat. Alle Betroffenen Eltern haben ihre Kinder verloren, alle sind in großem Schmerz und Trauer. Ich frage mich, wie würde Freud berechtigte Trauer, Trauer in Gut und Böse oder auch in Recht und Unrecht trauern unterscheiden oder erklären. Darf man in diesem Zusammenhang überhaupt sagen, daß die Eltern von Tim wahrscheinlich trotz allem am schlimmsten dran sind?♥lich Nola
|