Zitat von Liberofür die Flottenrüstung gab es auch ein wirtschaftliches Motiv. England hatte eine starke Kriegsflotte, die die Handelsflotte schützen konnte. Handelsschiffe anderer Nationen ohne starke Kriegsflotte waren bei den Versicherungsprämien von Handelsfracht und Handelsschiffen schwer benachteiligt. Die englische Handelsschiffe erhielten sehr niedrige Versicherungsprämien.
Das wußte ich nicht. Ein interessanter Punkt.
Zitat von LiberoDen Weltkrieg wollte sicherlich keiner, einen begrenzten Krieg schon. Da gab es in allen Ländern Kriegsparteien. England gelang es durch das persönliche Engagement seinen Königs, sowohl Frankreich als auch Russland zu englischen Verbündeten zu machen. Auch die Amerikaner waren ganz begeisterte Monarchisten seit seinem Besuch, was ihm schon peinlich wat.
Ja, aber gerade Deutschland hatte ja keinen Grund, auch nur einen begrenzten Krieg zu wollen. Bismarck hatte Elsaß-Lothringen allein aus militärstrategischen Gründen haben wollen; damit war Deutschland vor einer Revanche (Toujours y penser, jamais en parler) sicher. Weitere Ansprüche an Frankreich hatte es nicht. Erst recht hatte Deutschland keinen Grund, gegen England Krieg zu führen.
Gegen Rußland? Es gab wohl ein paar Verrückte, die wie Hitler von der "Kolonisierung des Ostens" träumten, aber deshalb Rußland zu überfallen kam niemandem in den Sinn, der Verantwortung trug.
Man darf auch bei dem, was Fritz Fischer zusammengetragen hat, nicht vergessen, daß in jeder Nation massenhaft Memoranden verfaßt, Eventualitäten durchgespielt, Pläne für den Fall X und den Fall Y entgworfen wurden. In Kreisen des Militärs, der Industrie, der Politik.
Von da bis zu Zielen einer Regierung ist es ein weiter Weg.
Zitat von LiberoWilhelm II war ...., alleine dieses dämliche Gewinnenwollen gegen den englischen König in der jährlichen Regatta. Der Mann war ein seltener Trampel, dem anscheinend gar nicht klar war, wie er auf Menschen wirkte.
Er war ein wohl gutwilliger, aber selbstunsicherer Mensch, der in gewisser Weise wie geschaffen war, um dieses Reich, das innerhalb weniger Jahrzehnte wirtschaftlich so bedeutend geworden war, zu repräsentieren. Da waren eben überall die Großkotze, die Neureichen, die Koofmichs nach oben gekommen.
Und es ging das unter, wofür Bismarck gestanden hatte: das alte, bescheidene, wenngleich durchaus machtbewußte Preußen. Fontane hat das ja mit Wehmut beschrieben.
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