Was mich, was den Beginn des 1. Weltkriegs angeht, immer wieder wundert. Was hätten die Beteiligten im Falles eines Sieges dabei gewinnen können? Was waren die Kriegsziele des Deutschen Reiches, der Russen, der Briten usw.
Was hätte denn Russland bei einem günstigen Ausgang des Krieges überhaupt gewinnen können? Ostpreussen? Russland war damals ein Vielvölkerstaat, der schon am auseinanderdriften war. Die Polen, die Finnen, die Balten wollten aus dem Russischen Reich raus. Auch im Kaukasus gab es erste seperatistische Bestrebungen. Und dann noch eine weitere unzufriedene Minderheit aufzunehmen, konnte nach rationalen und objektiven überlegungen, nicht in ihrem Interesse liegen. Dagegen waren die Risiken immens. Der Ausgang des Krieges und die Folgen waren dann tatsächlich noch schlimmer, als sich der grösste Pessimist sich das hätte jemals vorstellen können.
Was hätte das Osmanische Reich bei einem Sieg gewinnen können? Auch da standen die Risiken einer evt. Niederlage in keinem Verhältnis, zu dem was ein Sieg hätte bringen können.
Das Gleiche gilt übrigens auch für Österreich-Ungarn.
Bei Grossbritannien als Kriegsgewinner hat man gesehen, was der Sieg gebracht hat. Im Wesentlichen der Erwerb Deutsch-Ostafrikas. War das die Hundertausenden von Toten wert, und die Zerrüttung der Finanzen?
Was das Deutsche Reich angeht, war es unmöglich zu erkennen, was da ein Sieg gebracht hätte. Auch hier gab es viel zu verlieren, aber wenig zu gewinnen.
Wenn es überhaupt einen Kriegsgewinner gab, der auch nachvollziehbare Kriegsziele hatte, war es Frankreich. Die Vision der Rückgewinnung von Elsass-Lothringen wurde realisiert, und Deutschland als Feind wurde zumindest vorübergehend geschwächt.
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