Zitat von vielleichteinlinkerWas Fischer angeht: Seine Quelle ist nicht von der Hand zu weisen und die Tatsache dass Deutschland in "Nibelungentreue" zu Österreich stehen wollte auch nicht.
Quellen kann man nur sehr verschieden interpretieren. Fischer hat nach meiner Erinnerung - es ist freilich schon lange her, daß ich "Griff nach der Weltmacht" gelesen habe - Memoranden, Diskussionen usw. aus diversen Zirkeln zusammengetragen, die seine These stützen. Er hat - immer nach meiner Erinnerung - nicht bewiesen, daß diese a) überhaupt die Politik der Reichsregierungen bestimmten, b) dies im Sinn einer Kriegspolitik taten.
Was die Nibelungentreue angeht - Pacta sunt servanda.
Zitat von vielleichteinlinker Es ist richtig dass niemand einen "Weltkrieg" wollte, mit einem Krieg konnte halb Europa aber gut leben. Und das Deutsche Reiche hat die gebotene Gelegenheit genutzt einen zu bekommen.
Was wollen Sie damit sagen? Daß das Reich diesen Krieg gewollt hatte und nur auf einen Gelegenheit wartete, ihn zu "bekommen"? Eben das ist in keiner Weise belegt. Falls ich mich da irre und Sie Belege kennen - her damit!
Zitat von vielleichteinlinkerIhr Argument greift deswegen deutlich zu kurz - vor allem weil sie hinter "Anfang August" einen ganzen Juli versteckt halten in dem nichts passiert ist!
Verstehe ich nicht.
Zitat von vielleichteinlinkerDass Wilhelm an einer englischen Flottenakademie nicht "zugelassen" wurde erscheint mir angesichts der Tatsache, dass er Mitglied der englischen Königsfamilie war, kaum vorstellbar.
Es war aber so. Ich denke, ich finde auch noch eine Quelle. Im allgemeinen ist mein Gedächtnis bei solchen Sachen zuverlässig. (Nicht, wenn meine Frau wollte, daß ich den Müll nach vorn bringe ). Es muß nur nicht die Flottenakademie gewesen sein; jedenfalls eine sehr distinguierte Einrichtung der britischen Seefahrt.
Wilhelm war zwar Enkel der Queen, aber als "Mitglied der Königsfamilie" wird man ihn deshalb nicht bezeichnen können. Die Dynastien Europas waren ja alle untereinander versippt; Zar Nikolaus war ebenso ein Vetter von Wilhelm wie Georg V.
Zitat von vielleichteinlinkerDie von Ihnen, Zettel, verlinkte Seite ist kaum ein brauchbares Dokument. Die Tatsache dass Deutschland das "Naval Race" verloren hat als Beleg dafür zu nehmen, dass die Deutsche Flotte nie gedacht war England herauszufordern ist schon absurd genug. Die Vorstellung, eine Schlachtschiff- und Hochseeflotte habe den Zweck Fischereibetreibern als Hochseepolizei zu dienen ist grotesk.
Ich habe ja darauf hingewiesen, daß die Site mit Vorsicht zu genießen ist. Sie faßt aber die Gründe für die Flottenpolitik gut zusammen, die eben nicht der Herausforderung Englands diente.
Und daß diese Politik breite Unterstützung fand, wird nicht nur durch Zitate wie die von Max Weber und Friedrich Naumann belegt. Denken Sie nur an die "Matrosenanzüge", die damals geradezu die Uniform der Jungen gewesenist. Der Flottenverein hatte mehr als eine Million Mitglieder!
Daß die Flotte nicht als Herausforderung Englands gedacht war, wird durch verschiedene Sachverhalte belegt. Eine verlorene Naval Race habe ich auf der Seite nicht gefunden und kenne ich auch nicht.
"Grotesk", lieber Vielleichteinlinker, ist es keineswegs, daß eine Kriegsmarine auch die Fischereiflotte schützt. Niemand, auch nicht die Site, behauptet ja, daß das das einzige Motiv gewesen sei.
Zitat von vielleichteinlinker(Ich bin zwar ein großer Freund von Weltkriegsdebatten, muss hier aber nicht das Thema bestimmen nur weil ich mit Zettel nicht einer Meinung sein kann)
Es gibt hier kein Off Topic. Wenn es interessant und lohnend ist, kann eine Diskussion auch zu neuen Themen führen.
Warum aber wird diese Kriegsschuldfrage so, sagen wir, liebevoll immer wieder gewälzt? Das wäre einmal ein interessantes Thema. Es hat, glaube ich, viel mit der Deutungshoheit über die deutsche Geschichte zu tun, die die Linke gern monopolisieren möchte.
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