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califax
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21.03.2009 01:01 |
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Das Schweizer Modell sieht so aus, daß eine rationale Bedrohungsanalyse zeigt, daß eine Invasion der Schweiz praktisch überall gleichzeitig mit Luftlandeeinheiten erfolgen würde (update: heutzutage vor allem massive Luftschläge an vielen Stellen mit Drohnen), um eine wirksame Sperrung der Pässe zu verhindern. Dadurch wäre bei einem ernstzunehmenden Gegner eine normale Einberufung und Sammlung nicht mehr möglich. Deshalb hat jeder Reservist seine "geheimen" Sammlungspunkte in Wäldern und Bunkerfestungen, die er im Kriegsfalle selbstständig zu erreichen hat. Zum einen muß er sich dazu möglicherweise durchkämpfen, zum zweiten gibt es für den Invasor kaum strategisch wichtige Waffenlager in Kasernen zu erbeuten, weil diese ja nicht zentral liegen oder zumindest tief in Bergen befestigt und getarnt sind und drittens ist ein halbes Volk, das bewaffnet herumvagabundiert, ein absoluter Sicherheitsalptraum für jede Besatzungsmacht. Siehe Irak und Afghanistan. Das Beste, was ein Okkupator beim traditionellen Schweizer Wehrmodell erreichen kann, ist ein endloser Guerrillakrieg. Ein Blitzkrieg ist effektiv unmöglich. Die jetzige Regelung folgt einer Reihe von Verbrechen, bei denen Reservistenwaffen mißbraucht wurden, und ist ein Kompromiß, der mit der aktuell sehr geringen Wahrscheinlichkeit einer Invasion gerechtfertigt wird. Das Behalten der Gewehre wird zum einen mit der Tradition begründet, zum anderen damit, daß diese Tradition und der dazugehörige Umgang mit Waffen bei einer geänderten Sicherheitslage wieder gebraucht werden könnte, und man deshalb erst gar keine Kultur der Waffenlosigkeit etablieren möchte. Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster
The Outside of the Asylum
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