Von den Wirkungen her ist es etwas, das wir als kommunistisch verstehen. Die aktuelle Geld- und Fiskalpolitik zielt auf eine Enteignung der Mittel- und Oberschicht durch Inflation und durch eine Alimentierung der Unterschicht durch subventionierte Grundnahrungsmittel ab. Eindeutig und brutal klar.
... was ist der typische lateinamerikanische Caudillo? charismatische Führungsstil, bedingungslose Anhängerbasis, zentraler Entscheider über die Vergabe von Pfründen, Gewalt. Es gibt eine Menge recht unterschiedlicher Politiker, Militärs und Insurgenten in der lateinamerikanischen Geschichte, auf die der Begriff angewandt wird.
Ich halte Kommunismus für keine gute Idee. Der Punkt ist nur eher, dass Chávez von dem ganzen Führungsstil her eher ein Faschist ist.
Fidel Castro ist von Hause auch kein Kommunist. Nur hat er sich in den 60ern immer mehr dem Kreml unterstellt, um selbst an der Macht zu bleiben.
Krauze macht deutlich, dass die Beziehung zwischen Chávez und Fidel Castro eher romantisch-emotional als intelektuell ist. Venezuela hat zu keiner Zeit auch nur Anstrengungen unternommen, das kubanische System der Landwirtschaft (sehr übel) oder der Schule (sehr indoktrinierend aber insbesondere im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich effektiv) zu übernehmen. Ich stimme mit Ihnen aber eben nicht darin überein, dass Kuba für Chávez ein Vorbild ist. Castro ist für Chávez einfach ein großer Mann - oder wie Ditsche sagen würde ein Titan - der das "Volk" verkörpert. Eine Art lebender kubanischer Bolívar, der sich gegen die feindliche Macht der USA aufgelehnt hat. Er sieht aber auch Achmadschinidad (spell.?) als Verkörperung des iranischen Volkes. Und der ist nun wirklich kein Kommunist.
Chávez redet auch nicht von einer zukünftigen Gesellschaft im Sinne von Marx. Ganz anders als etwa Ché Guevara. Chávez redet von Entwicklung der Gesellschaft und der Zerstörung der burguesía, der pitiyankis. Dieterich hält sich nicht mehr in Venezuela auf. Es gab Streit, wie Sie ja anderer Stelle geschrieben haben.
Kuba hängt wirtschaftlich völlig von Venezuela ab. Seitdem die jährlich große Mengen an venezoelanischen Erdöl erhalten, gibts auf Kuba nicht mehr diese ständigen Stromausfälle.
Die Opposition ist in Venezuela nach wie vor nicht unbedingt einig oder effektiv aber auf jeden Fall laut. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Raúl Castro nach dem Tod des großen Bruders einen gemäßigteren Kurs einschlägt. Er hat jetzt schon wieder mehr Privatinitiative in der katastrophalen Landwirtschaft Kubas zugelassen. Kuba erhält heute nach konservativen Cepal-Schätzungen 1 Mrd. an Überweisungen von Exil-Kubanern in den USA. Ich glaube Yoani Sanchez, dass die Kubaner extrem müde von der Revolution sind. Ich hab das so erlebt, als ich 1997 mal 3 Wochen dort war. Chávez hält sich für die Verkörperung des Volkswillen, der sich im Leben "großer Männer" ausdrückt. Das ist faschistisch.
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