Zitat von DagnyEin gutes Beispiel für die Zwiebel-Theorie, wonach ein Führungszirkel im inneren der Zwiebel nur das mitbekommt, was die nächstäussere Schale erzählt. - Dieses Bild habe ich irgendwo mal gelesen und natürlich keinen Link dazu aber es scheint bei autoritären Regimes (teilweise) zuzutreffen.
Ja, und es macht wesentlich deren Schwäche und umgekehrt die Stärke einer freien Gesellschaft aus.
Warum sind alle Dikatoren einander so ähnlich? Es muß da wohl immer wieder dieselben Rückkopplungen geben:
Hat jemand erst einmal diktatorische Macht erobert, dann finden sich unweigerlich Schmeichler, die sich von der Schmeichelei Vorteile versprechen.
Wenige Menschen sind ganz unempfindlich für Schmeichelei, Machtmenschen schon gar nicht. Also beginnt der Diktator, immer mehr an sein eigenes Genie zu glauben. Ein gemeinsamer Zug von Hitler, Stalin, Mao, Saddam, Castro usw.
Da es keine Möglichkeit einer legalen Ablösung gibt, fürchtet der Dikator den Putsch. Das endet in einem allgemeinen Mißtrauen, das allen Diktatoren eigen ist. Saddam traute niemandem außer sich selbst, bericheteten die Leute aus seinem inneren Zirkel.
Je mehr der Diktator sich bedroht sieht, umso grausamer wird er. Denn Abschreckung ist seine einzige Waffe. Auch das ist bei Saddam besonders ausgeprägt gewesen, aber ebenso bei Stalin und Mao. Bei Hitler kam es nach dem 20. Juli zum Vorschein, als er sich an den Aufnahmen von dem Prozeß vor dem Volksgreichtshof ergötzte und den Verurteilten nicht einmal eine würdige Hinrichtung gönnte, wenn es denn so etwas gibt.
Je mißtrauischer, je grausamer und je mehr vom eigenen Genie überzeugt der Diktator wird, umso mehr verliert er den Kontakt zur Realität. Die Folge ist eine Fehlentscheidung nach der anderen.
Das ist das Tröstliche: Diktaturen überleben selten.
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