Zitat von FTT_2.0Das "Lustige" an dieser "Ketzerei" ist ja tatsächlich, dass genau davon schon 2006 in der NZZ - vielleicht sogar auf der Titelseite - berichtet wurde: Erstens habe Chiracs und Schröders Einsatz zu einer (fatal) falschen Risikoprognose durch den Hussein. Zweitens seien viele Generale und Offiziere von der Existenz der Massenvernichtungswaffen ausgegangen. In den (deutschen) Mainstreammedien habe ich seinerseits aber nichts davon gehört, gesehen oder gelesen. Auch heute noch erntet man aggressive Reaktionen, wenn man diese Information anbringt. Damals wie heute hat es halt nicht ins schöne Weltbild gepasst.
Das mit den aggressiven Reaktionen kann ich bestätigen. Ich habe diese Meinung schon damals, 2003 vertreten (es gab dieses Treffen Chirac-Schröder, und danach war die französische Politik in diesem Punkt wie runderneuert. Chirac sah die Chance, den Traum de Gaulles wahrzumachen, Deutschland von den USA zu trennen und an Frankreich zu binden). Damals bin ich in den beiden Foren, in denen ich das geschrieben habe, dafür fast gesteinigt worden.
Es gab eben dieses Szenario, das so schön für viele Deutsche war: Böser Bush überfällt armen Irak. Lügt dazu von WMDs. Aber wir, die Deutschen, sind die Guten und treten gegen diesen Krieg auf.
Schröder hat sich damals so unverantwortlich verhalten, wie es immer seine Art war. Er hatte Bush im Sommer 2002 zugesichert, daß Deutschland sich an der Invasion zwar nicht beteiligen, ihr aber keinen Stein in den Weg legen werde. Dann war er nahe daran, die Wahlen zu verlieren, und schlüpfte deshalb in die Rolle des Friedenskanzlers. Zusage hin, Zusage her.
Bush hat ihm das nie vergeben und immer einmal wieder auf diesen Wortbruch angespielt.
Wie übrigens die Achse Paris-Berlin-Moskau sich weiterentwickelt hätte, wenn in Deutschland nicht Schröder das Handtuch hätte werfen müssen und wenn in Frankreich Royal statt Sarkozy gewählt worden wäre - das werden wir leider nie erfahren. Gut möglich, daß wir dann heute einen Beistandspakt mit Rußland hätten.
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