Zitat von ZettelIch kann das, lieber Llarian, nicht nachvollziehen. Ich kann nur mit Staunen sehen, wie verschieden man die Welt sehen kann.
Eine ganz ähnliche Diskussion entspann sich kürzlich während eines Familienfestes zwischen mir und der anwesenden älteren Generation. Es herrschte am Ende blankes Unverständnis dafür, daß ich eine nochmalige Stimmabgabe für die CDU kategorisch ausschloß. Dabei herrschte ohne weiteres Einigkeit darüber, daß eine CDU-Regierung sicherlich das kleinere Übel darstellte gegenüber einer unter Führung der SPD. Allein - auch dieses unzweifelhaft kleinere Übel ist in meinen Augen ein Übel solchen Ausmaßes, daß ich es einfach nicht über mich bringe, es aktiv zu unterstützen.
Jenseits der Wirrnisse und des Kleinkleins der Tagespolitik kann ich zwei politische Grundprinzipien benennen, die mir überragend wichtig erscheinen. Das eine ist die Souveränität des deutschen Staates, i.e. das Selbstbestimmungsrecht der deutschen Nation über ihre innere Ordnung. Das andere ist die souveräne Gleichheit und Freiheit der Rechtsgenossen (ein schöner Ausdruck, der sich in älteren juristischen Werken noch findet; er verdeutlicht m.E. die Verschiedenheit des Bürgers einer liberalen Privatrechtsgesellschaft vom Untertanen), d.h. das Selbstbestimmungrecht des Einzelnen über seine private Lebensführung und seine individuellen Rechtsbeziehungen.
Die heutige CDU arbeitet fleißig und, soweit ich das beurteilen kann: aus Überzeugung, an der Auflösung beider. Zugegeben, sie bewegt sich dabei gemächlicher als die linken Parteien, führt auch eine weit weniger drastische Sprache. Aber in der Sache bewegt sie sich in die gleiche - falsche - Richtung. Die Auflösung der staatlichen Souveränität der BRD, die Abschaffung des Prinzips der Vertragsfreiheit (AGG), der Staatsfeminismus (Frauen- und demnächst Wanderer-Quoten), das immer dreistere Hineinpfuschen des Staates in die private Lebensgestaltung, sei es nun durch direkte Vorschriften oder mittelbar durch Entzug und Umverteilung der finanziellen Mittel - das alles wird von der CDU offen bejaht und mit betrieben. Mal ganz abgesehen davon, daß diese Partei gerade dabei ist, mich samt Nachkommen bis ins siebte Glied endgültig in die Schuldknechtschaft zu verkaufen.
Kurz, die Lage ist derart, daß auch bislang festgefügte Grenzen des Denkbaren zerbröseln. "Schwarz oder Rot? Du mußt dich schon entscheiden!" Meine Antwort lautet inzwischen: "Gewißlich weder noch."
Zitat von Zettel...wenn Angela Merkel nicht mehr den Klotz der SPD am Bein haben sollte, sondern mit einer FDP regiert, die ihre liberale Haltung unterstützt.
Das eben ist es. Das Argument, alles würde besser, wenn die Union nur könnte, wie sie wollte, überzeugt mich nicht mehr. Ich glaube nicht daran, daß die CDU so wollte, wie sie sollte.
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