In Antwort auf:Ich habe meine Geschichte im Jahr 1955 angesiedelt, also zehn Jahre nach Ende der Nazidiktatur. Damals gab es noch Überreste totalitären Denkens, die sich auch in der Diskreditierung von Künstlern äußerten. Die Diktatur der Kommunisten freilich ist jetzt schon zwei Jahrzehnte Vergangenheit. Offenbar geht es mit ihrer Bewältigung sehr viel langsamer voran als damals mit der Bewältigung der Nazizeit.
das Keltenkreuz ist so eine Sache, über die man geteilter Meinung sein kann. Zum eigentlichen Kernthema, daß der Ungeist des Kommunismus offenbar viel schwerer zu überwinden ist, hab ich allerdings etwas mitgebracht:
In Antwort auf:2004 fragte das Institut noch einmal, ob sich die Bürger in der DDR unfrei und gefangen gefühlt hätten. Nur 34 Prozent sagten Ja. 1992 waren es 56 Prozent. „Gerade die junge Generation bewertet die DDR heute sogar noch positiver“, sagte der Zeithistoriker und Leiter des Forschungsverbunds SED-Staat der Freien Universität Berlin, Klaus Schroeder, der „Welt am Sonntag“. Die Verklärung der DDR habe einen Höhepunkt erreicht. „Die Aufarbeitung der DDR ist schlichtweg gescheitert.“
Interessanterweise bewertet gerade die junge Generation die DDR heute sogar noch positiver. Ein Hinweis auf das Zustandekommen des Phänomens:
In Antwort auf:Jan Kurze war drei, als er mit seinen Eltern im Lada von Weißenfels zum ersten Mal in den Westen fuhr. Obwohl oder gerade weil er die DDR nie bewusst erlebte, wünscht er sie sich zurück. „Da haben sich die Menschen gegenseitig füreinander interessiert, es herrschte ein Gefühl der Geborgenheit.“ Seine Idee von der DDR erschuf sich Kurze nicht aus Wissen, das im Schulunterricht vermittelt wurde. „Wir haben in der Schule nichts von der DDR gehört“, sagt er. Er habe sich selbst informiert, Freunde, Eltern und Großeltern gefragt.
noch deutlicher:
In Antwort auf:Was sie erfahren, wissen sie von ihren Eltern, die sich die Geschichte schönreden. Schließlich stellen sich Mitleidseffekte ein. Die Kinder verteidigen ihre Eltern gegen den Vorwurf, in der Diktatur weggesehen zu haben.
Die Kinder verteidigen ihre Eltern gegen den Vorwurf, in der Diktatur weggesehen zu haben - nun, etwas ähnliches habe ich bei jugendlichen Rechten im Westen erlebt. Nur, wer bitteschön erhebt denn gegen ostdeutsche Eltern den Vorwurf, in der Diktatur weggesehen zu haben?
Zumindest geschieht es nicht im gleichen Masse. Fast jeden Tag übt sich doch ein weiterer bundesdeutscher Politiker in Sachen Schönreden der SED Diktatur. Allen voran die Sozialdemokraten, über die wir lesen:
In Antwort auf:Über die Maßen betonen gerade die Sozialdemokraten, schwer verunsichert von einer schrecklebendigen Linkspartei, die Unterscheidung von System und einzelnem Menschen – welch Binsenweisheit. Wer aber wiederum nur so spricht, vergisst allzu gern die Opfer, die Unterdrückten, die Verfolgten und Andersdenkenden, eben diejenigen, die das Unrecht am eigenen Leib zu spüren bekamen, weil sie sich ihm entgegenstellten und die ihnen verwehrte Freiheit einklagten.
Kommen wir zurück zu den Jugendlichen in den NB. Ich gehöre einer Generation an, die eben nicht die Eltern verteidigte, sondern offen angriff. Bei mir wird also keiner der Jugendlichen im Osten auch nur auf das geringste Verständnis treffen. Im Gegenteil fordere ich sie auf die Eltern zur Rechenschaft zu zwingen, was ihre Rolle während der SED Diktatur betrifft. Das ist eine Pflichtübung! Ich versteige mich also sogar zu der Aussage, daß es in der Jugend der Ex-DDR DRINGEND einer 68er Bewegung braucht!
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