Zitat von Dagny(Nachtrag: Ich sehe gerade, dass das Symbol tatsächlich vom BVG zu den Symbolen verbotener Organisationen gezählt wird. Insofern ist die NS_Symbolik tatsöchlich nicht von ungefähr. Wusste ich auch nicht.)
Ich verstehe das so, liebe Dagny, daß das Keltenkreuz, wenn es in dieser stilisierten Form (Abbildung aus der Wikipedia) von solchen Organisationen verwendet wird, verboten ist. Dann ist es ein Symbol für das, was diese Organisationen anstreben.
Aber auch das BVerfG kann ja nicht gut Kreuze auf Kirchen und Friedhöfen verbieten, die im übrigen anders sind, weil sie die Gestalt eines christlichen Kreuzes (der vertikale Balken zwei- oder dreimal so lang wie der horizontale) aufweisen. Das Kreuz, das Zschocke gemalt hat, hatte diese christliche Form.
Ob ihn ein Schalk geritten hat, dieses zumindest fragwürdige Symbol in sein Bild einzuschmuggeln, sei dahingestellt. Es gibt, glaube ich, einen ganzen Zweig der Kunstgeschichte, der sich mit solchen eingeschmuggelten Symbolen und Andeutungen befaßt. Vielleicht hat er sich auch wirklich nichts dabei gedacht. Jedenfalls hätte es doch genügt, sein Angebot anzunhmen, das Symbol zu übermalen.
Wenn man sich die Presseberichte ansieht, dann wird deutlich, daß dieses Kreuz aber nur der Aufhänger war. Man wollte kein Bild von jemandem, der der nationalkonservativen Szene angehört. Und da liegt meines Erachtens der Skandal.
Wo kommen wir hin, wenn Künstler nur dann ausgestellt werden dürfen, wenn sie politisch überprüft sind? Das ist ein Stück Totalitarismus.
Zu den Errungenschaften der jungen Bundesrepublik gegen den Ungeist des Nazismus gehörte es, daß auch Brecht gespielt werden durfte; obwohl viele von dessen Werken nun allerdings eindeutig agitatorisch sind. Aber man hatte verstanden, daß Kunstwerke nach ihrem künstlerischen Wert zu beurteilen sind, nicht nach der Gesinnung des Autors oder Urhebers.
In Chemnitz ist man so weit offenbar noch nicht; das wollte ich mit dem Artikel zeigen.
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