In Antwort auf:"Nationale Herkunft" wird also unter "Rasse" subsumiert.
wen wunderts, denn damit nähert man sich in der Tat dem Rassismusbegriff der politischen "Kontroverse", so wie sie leibt und lebt: ein im Grunde genommen völlig sinnentleerter Begriff, der sich allerdings wunderbar dazu eignet, die politische Konkurrenz zumindest anzuschlagen wenn nicht gar beiseite zu räumen.
Summiert man die Protokolle der täglichen politischen "Kontroversen" so ergibt sich, daß ein "Rassist" jemand ist:
1) der den Begriff "Rasse" verwendet, wobei die Bedeutung des Begriffs dann stets im biologischen Sinn einer signifikanten genetischen Distanz diverser eindeutig regional abgrenzbarer Populationen unterstellt wird, wie es der Fall wäre, wenn die Multiregionaltheorie ohne Genfluss Gültigkeit hätte, welche meines Erachtens seit langem von niemandem mehr ernsthaft vertreten wird. Die pragmatische Dimension des Begriffs spielt allerdings oftmals überhaupt nicht auf eine genetische Distanz an und umgekehrt beruhte der alte Antisemitismus auch nicht immer auf "Biologischem".
2) der den Begriff "Rasse" nicht verwendet und lediglich auf Unterschiede zwischen regional abgrenzbaren Populationen oder auf die unterschiedliche Herkunft von Teilen einer gegebenen Population hinweist. Die Unterschiede können in der "Mentalität", dem religiösen Glaubensbekennntnis, dem Rollenverständnis oder wie auch immer ausgemacht werden. Die Ursachen können freilich auch kulturell determiniert sein, allerdings wird gerne (1) unterstellt.
Die Unterstellung verborgener Motive spielt beim zeitgenössischen Rassismusverdikt generell eine ausschlaggebende Rolle. Man "interpretiert" sozusagen und erreicht mit der inflationären Verwendung die Kompromitierung des Rassismusbegriffs, zumindest was die Identifikation echter Rassisten angeht. Bedeutung dagegen hat er als hochwirksame Waffe im politischen Kampf.
Ursprünglich von der Linken eingesetzt, zunächst lobenswerterweise bei der Identifikation echter Rassisten, rasch dann allerdings sinnentleert auf nahezu beliebige "rechte" Gegner angewandt, dient er heutzutage auch Konservativen und Liberalen als Mittel zum Zweck den politischen Gegner zu kompromitieren. Sogar Reaktionäre bedienen sich ihm gerne. Umgekehrt wird kein Reaktionär ein Rassist genannt, wenn er “Weiße und Blauäugige” für die Wirtschaftskrise verantwortlich macht und insbesondere bleiben jene “Weiße und Blauäugige” ungestraft, deren Fantasie zum Schönfärben rassistischer Ausfälle schier endlos ist, richtet sich der Rassismus gegen “Weiße und Blauäugige”.
Solche “Weiße und Blauäugige” sind auch von der Antirassismus-Konferenz recht angetan und finden es gar nicht gut, daß die BRD der Verurteilung Israels fernbleibt. Für Ahmadinedschad finden sie auch nur "erläuternde" Worte und hierzulande beteiligen sie sich auch gerne an Demonstration auf denen “Tod für Israel” und “Juden raus” zu den Parolen der "fortschrittlichen Kräfte" gehören.
Lausche ich den Worten der Redner der Antirassismus-Konferenz so kommt mir manchmal der Gedanke hoch, es handele sich bei derselben um eine Interessenvertretung der Machthaber einiger Staaten, die sich als Opfer der "Rassisten" verstehen, mit denen sie die USA, die EU Staaten und insbesondere Israel assoziieren.
Was einstmals ein Mittel im internen politischen Machtkampf westlicher Staaten war, hat längst das internationale Parkett betreten und dient heute Reaktionären in Gestalt von Sozialisten, Islamisten und anderen Freiheitsfeinden als Mittel zum Zweck, insbesondere die Auslöschung des "rassistischen" Israels betreffend. Solidarität finden sie nicht zufällig bei den Bewohnern westlicher Staaten deren Herz voller Hass auf Freiheit und Demokratie ist. Sei es der verkommene braune Mob oder dessen rotlackierte Brüder, insbesondere dem Umfeld der in Die Linke umbenannten SED entstammend, die den “Weißen und Blauäugigen” niemals den Verlust ihrer heissgeliebten DDR verzeihen können.
Der Westen soll an seinem schlechten rassistischen Gewissen gepackt werden. Die sozialistischen Intellektuellen liefern dabei die "dialektische Methode", wie man aus den jüdischen Opfern Täter macht. Aber auch die Methode, wie aus Antisemiten sogenannte "Antizionisten" werden...
In Antwort auf:Von diesen hervorgehobenen Beispielfällen kann allein der Antisemitismus als Rassismus gelten; und auch er nur in seiner von den Nazis vertretenen biologistischen Form.
... Die in diesem Zitat sehr deutlich werdende "biologistischen" Verengung des Antisemitismusbegriffs des Autors ist wegen ihrer Radikalität auffällig, erfreut sie sich doch bei sowjetmarxistisch geschulten Autoren grosser Beliebtheit. Sie ist nicht typisch für die Westlinke, die sich spätestens seit den 1970ern weit von der Vorstellungswelt des Sowjetmarxismus entfernte und sie ist in der Tat auch einer vollkommen unhaltbaren selektiv-verengten Lesart der "geistigen" Hinterlassenschaft des Nazismus geschuldet. Sinn des Unterfangens der Ideologen des SED Staats war es, den eigenen Antizionismus vom Antisemitismus abzugrenzen und damit seine Hände in Unschuld zu waschen. Demzufolge diente die radikale "biologistische" Verengung des Antisemitismusbegriffs den Ideologen des SED Staats den Vorwurf, eine antisemitische Politik zu betreiben, weit von sich zu weisen. Heutzutage nutzt die zeitgenössischen Gefolg- und Nachkommenschaft des SED Staats das Kalkül zur nachträglichen Rehabilitierung desselben. Tun sie sich bitte einmal Thomas Haury's "Antisemitismus von links" an.
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