Zitat von DagnyDer hier sehr beliebte Spiegel-Politologe Franz Walter hat sich geäussert und nennt das, was Zettel den "Akademischen Kleinbürger" nennt, einen "verstörten Wesenzug des bundesdeutschen Postmaterialisten". http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,623422,00.html
Ja, ich habe das auch gesehen, liebe Dagny. Na, da bin ich aber in schlechter Gesellschaft.
Nur irrt Walter, wenn er meint, er beschreibe die Anhängerschaft der Partei "Die Grünen". Dieses Milieu ist links, aber nicht parteigebunden. Man wählt entweder die SPD, oder die Grünen, oder die Kommunisten.
Und andererseits hat jede dieser drei Parteien auch Wählergruppen, die nicht zu diesem Milieu gehören: Die SPD natürlich ihre klassische Wählerschaft, die "Kleinen Leute". Die Grünen das ursprüngliche grüne Milieu - Studenten, Arbeitslose, Biobauern usw. Und die Kommunisten im Osten ihre alte Klientel aus der Nomenklatura, im Westen ihre ebenfalls alte Klientel der radikalen Arbeiter und Intellektuellen.
Es geht nicht um eine Partei, sondern es geht um ein soziales Phänomen: Menschen, die auf der Sonnenseite des Lebens angesiedelt sind, die also allen Grund hätten, mit dem Kapitalismus zufrieden zu sein, die sich aber zu allen den Annehmlichkeiten, die sie genießen, auch noch ein extragutes Gewissen leisten, indem sie - unverbindlich für sie, kostenlos ohnehin - für das Gute in der Welt eintreten.
Man wohnt gut, man ißt gut, man liest nur das Beste, man macht Urlaub nur in den schönsten Gegenden - da wird man doch bei der Moral und in der Politik nicht mit dem Zweitbesten zufrieden sein.
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