In Antwort auf:Und meine Erwiderung war, dass das Wertesystem der LOHAS eben nicht rigide ist! Es ist ja eigentlich kein richtiges Werte-System, sondern ein recht volatiles Konglomerat aus auswechselbaren Wahrheiten. Auch halte ich es nicht für ein moralisches, sondern für ein ästhetisches System. MAn kann dem Christentum viel vorwerfen, aber nicht, dass sein Hauptzweck ist, dass seine Anhänger sich gut fühlen.
Guter Einwand. Du solltest aber so fair sein und in deinem Urteil beachten, dass sie keine 2000 Jahre Zeit hatten aus den zum Teil widersprüchlichen Teilen ein kohärentes Ganzes zu formen. Und so furchtbar auswechselbar sind die Werte ja nicht, bloß widersprüchlich: Toleranz gegenüber anderen Kulturen, Schutz der Umwelt, Frieden, Menschenrechte. Aus dieser Widersprüchlichkeit erklärt sich ja auch der Hang mit "Ja, aber..." zu Antworten (so ziemlich der einzige Wesenszug dieser Leute den ich nicht lächerlich finde). Und natürlich ist das ein moralisches System: Hybridwagen: Gut. SUV: Schlecht. Regenwald erhalten: Gut. Mahagonimöbel: Böse. Problematischer Weise müsste der LOHA - würde er das Ganze konsequent zu Ende denken, vor jedem Kauf (ethische Probleme entstehen ihm praktisch nur beim Kauf! Keinen Müll in den Wald zu werfen ist nicht schwierig.) extrem aufwendige Analysen anstellen:
Wie werden die Solarzellen produziert und welche Energie wird dabei verbraucht? Wie wird mit den dabei entstehenden Giftstoffen umgegangen, wo werden die Rohstoffe abgebaut? Werden die Arbeiter dort angemessen bezahlt, beutet man dort gar Kinder aus? Wie viele Schadstoffe werden beim Transport verbraucht? Eine solche Rechnung kann schon ziemlich schwer auf dem Gewissen lasten. Viele wählen da halt den einfachen Ausweg und kümmern sich nicht sonderlich um die Feinheiten: Solarenergie wird so schlecht wohl nicht sein, und für das Gewissen wird im Zweifel halt etwas für hungernde Kinder Sonstwostrien gespendet. Ich behaupte einfach mal kühn das viele Christen sich bei ethischen Fragen nicht wesentlich mehr Mühe geben und auf das Bauchgefühl vertrauen. Das Spektrum der LOHAS reicht ja auch von unangenehmen Zeitgenossen die jeden Kauf mit einem gigantischen ideologischen Rechtfertigungsmarathon einleiten - und das auch von anderen einfordern! - bis hin zu Menschen die einfach ein besseres Gefühl haben wenn sie Biomilch trinken.
In Antwort auf:Das nicht, aber dass sie erzkatholischer sind? Gerade die sehr protestantischen Franken würden sich wehren, in den katholischen Topf geworfen zu werden.
Du hast mich einfach falsch verstanden. Ich habe Kölner, Bayern und Iren schlicht aus dem Grund genannt, weil es in Köln, Bayern und Irland wohl unbestreitbar mehr Katholiken gibt als etwa in Berlin, Hamburg oder Schleswig-Holstein. Ich denke das geht in Ordnung, ohne das man damit die Bayern an sich aufs bigott-katholische Klischee reduziert.
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