Zitat von ZettelAus meiner Sicht, lieber Thomas, verdienen alle Absolution, die im System nur Mitläufer waren und die sich mit der Wiedervereinigung auch geistig von der DDR verabschiedet haben.
Wer mehr war als ein Mitläufer (bei der Entnazifizierung war das ja eine offizielle Kategorie, zwischen, wenn ich mich recht erinnere, "Nichtbelasteten" und "Belasteten", wobei diese dann wieder in verschiedene Kategorien zerfielen), wer also aktiv für das System gearbeitet hat - als Funktionär, als IM, als Mitglied der Nomenklatura -, der soll in Frieden und unbehelligt sein Brot verdienen oder seine Rente verzehren. Aber für eine öffentliche Funktion kommt er meines Erachtens im demokratischen Rechtsstaat nicht in Frage. Er hat ja gezeigt, daß er dessen Feind ist.
Und wer nach der Wiedervereinigung in der kommunistischen Partei geblieben ist und,das mag ja durchaus sein, diese zu "reformieren" versucht hat ("Aus den Fehlern der DDR lernen!"), der mag ja ein ehrenwerter Mann sein. Nur ist er eben ein Kommunist, und ein Staat, der seine Feinde in Machtpositionen läßt, gibt sich selbst auf.
Erstmal hat niemand Absolution verdient. Solche könnte sowieso nur für Verbrecher gelten und diese gehören bestraft.
Die anderen haben das Recht, sich geirrt zu haben. (Und daß sie in Frieden in Brot verdienen dürfen sollen versteht sich ja wohl von selbst. Aber selbst für Verbrecher gilt das nach Abbüßung ihrer Strafe.)
Aber das kann man nicht daran festmachen, ob sie heute noch Sozialisten sind. Klar eine Sahra Wagenknecht ist ein unverbesserliche Kommunistin, aber kann man das einfach so für alle PDS-Mitglieder sagen, für alle die später (aus Nicht-DDR-Motiven) eingetreten sind (von der nichtkommunistischen Linkspartei ganz zu schweigen). Und so tun als ob alles außerhalb dieser Partei eitel Sonnenschein wäre! Als ginge es immer nur um "die Kommunisten" und wie sie allein den Staat bedrohen.
Aber Ihren Vergleich zur Entnazifizierung finde ich in sofern passend, als Sie so durch die Blume zugeben, daß wir es hier mit einer damaligen Mitläuferin zu tun haben, nicht mit einer Oppositionellen.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
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