Zitat von Zettel Die sind ein schönes Beispiel, lieber FTT. Wir kennen uns ja beide a bisserl in Frankreich aus.
Wurden und werden die Bretonen "diskriminiert"? Hat jemand geringere Chancen, Abitur zu machen oder auf eine Grande École zu kommen, wenn er Bretone als wenn er Provençale ist? Davon habe ich noch nie gelesen. Wir waren im Urlaub oft in der Bretagne. Trotz des BZH an manchen Autos haben wir nichts bemerkt, was auf eine Unterdrückung hingedeutet hätte. Desgleichen im Elsaß oder auf Korsika. Die meisten Elsässer sind aus Überzeugung Franzosen und empfinden die Vorstellung, wieder einmal Deutsche werden zu sollen, als Horror.
Für beide Bevölkerungsgruppen galt schon einmal bis mindestens in die 70iger Jahre hinein, dass die jeweiligen Minderheitensprachen im öffentlichen Leben schon eine Diskriminierung erfuhren. Elsässischen Kindern wurde auf dem Schulhof oft praktisch verboten, sich in der eigenen Muttersprache zu unterhalten, die elsässisch vor der fast erfolgreich abgeschlossenen Ausrottung war. Es gab wohl auch Anstrengungen, elsässisch auf Behörden quasi zu untersagen, was ein Desaster für eine gewisse Generation von ländlichen Elsässern darstellt. Dort gibt es heute noch Leute, deren Französisch sich auf die nötigsten Brocken beschränkt. Von offiziellen Kampagnen für das Französische auf Kosten der elsässischen Sprache braucht man gar nicht anfangen. Zu guter Letzt - das ist vielleicht keine "Diskriminierung" im engeren Sinne - zeichnet das offizielle Geschichtsbild das Elsass immer noch als eine historisch französische Gegend mit Phasen von "Germanisierung" wie dem Kaiserreich, die so nicht haltbar sind. In diesem Zusammenhang ist auch bezeichnend, dass die Lokalsprache offiziell immer irgendwie als ein Dialekt dargestellt wird, der entfernt mit dem Deutschen verwandt ist, was bodenloser Unsinn ist. Es ist ein Dialekt, der nicht weiter weg vom Hochdeutschen ist, als das Niederbayerische.
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