Zitat von R.A.Sondern es geht erst einmal nur um Reformen innerhalb des Systems (mehr wagt man gar nicht zu denken), und dann kommen immer neue Ideen dazu.
Und eine solche Umwälzung hat dann eine Chance, wenn das Regime glaubt, durch Zugeständnisse bei den Reformen Druck aus dem Kessel lassen zu können um sich damit wieder zu stabilisieren. Und dabei oft den Punkt verpaßt, wo man die Entwicklung noch einfangen kann.
Ich finde, das ist eine spannende Frage - wovon hängt es ab, ob das eine oder das andere eintritt? Oder ist das ein chaotisches Geschehen, nicht steuerbar und nicht vorhersehbar?
Ein entschlossenes Regime, so unpopulär es auch ist, wird fast immer eine Revolution niederschlagen können. An dieser Entschlossenheit der Fürstenhäuser ist die deutsche Revolution von 1848 gescheitert; ebenso sind die Revolutionen von 1953, 1956, 1968 im Ostblock an der Entschlossenheit des kommunistischen Systems gescheitert.
Meist ist eine herrschende Schicht wohl müde, ausgelaugt, unentschlossen, wenn eine Revolution gelingt. Wie der Hof von Versailles 1789, wie die Romanows, wie der schon todkranke Schah im Persien.
Dann dürfte es auch eine entscheidende Rolle spielen, ob die Karrieristen des alten Systems sich ausrechnen, auch in einem neuen wieder oben zu schwimmen. Ob es sich also auszahlt, ein Wendehals zu sein. Die Leichtigkeit, mit der der Kommunismus 1989 zusammenbrach, dürfte zB mit an einem solchen Kalkül vieler liegen. Auch der Zusammenbruch des Franco-Regimes oder des Regimes der griechischen Obristen.
Was folgt daraus für den Iran? Die Mullahs dürften, ähnlich wie der Adel nach 1789, kaum eine Chance haben, nach einer Revolution ihre Pfründe zu behalten. Sie sind ja eine wirkliche Ausbeuterklasse im strengen Sinn des Wortes. Also werden sie kämpfen. Schwer zu beurteilen ist, ob sie dazu die Kraft haben, die Virtù des Machiavelli. Wie verbraucht, wie korrupt, wie müde ist diese Herrschende Klasse?
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