Zitat von R.A. das ist eine spannende Frage - wovon hängt es ab, ob das eine oder das andere eintritt? Oder ist das ein chaotisches Geschehen, nicht steuerbar und nicht vorhersehbar?
Im wesentlichen ist es wohl Letzteres. Natürlich ist es kein komplettes Chaos, es ist nicht jeder Ausgang möglich, und wenn sich eine Richtung am Ende durchsetzt, wird man immer gute Gründe finden, warum sie es schaffte. Aber es hängt oft an kleinsten Details, ob es in die eine oder andere Richtung weitergeht. An einzelnen Personen, an spontanen Entscheidungen, an einer vermurksten Formulierung ...
Es faellt mir immer schwer, Modelle aus der statistischen Physik ins reale Leben zu uebertragen, schlicht weil ich es fuer eine Anmassung von Wissen halte. Aber mein Beitrag ueber Phasenuebergaenge deutet es schon an: Kollektive Systeme sind nicht immer einfach zu beschreiben, es koennen Spruenge von einem stabilen in einen ganz anderen stabilen (auf einer gewissen Zeitskala stabilen) Zustand auftreten.
Die sog. Chaostheorie hat vor 10-20 jahren sehr viel Aufmerksamkeit erfahren, hat aber viele Erwartungen eher enttaeuscht. Deterministisches Chaos bedeutet, dass zwar jeder einzelne Schritt t -> t+1 physikalischen Gesetzen deterministisch unterliegt, aber der Anfangszustand nie genau definiert werden kann und darueber hinaus zwei sehr aehnliche Anfanszustaende zu ganz gegensaetzlichen Endergebnissen fuehren koennen. Gerade letzteres ist populaerwissenschaftlich 'Chaostheorie' genannt worden. Eine klitzekleine Abweichung (Schmetterling) kann zu einem ganz anderen Ergebnis (Orkan) fuehren.
Hilft das zur Betrachtung weiter?
Was bedeutes es fuer den Iran? Ich hab keine Ahnung, aber der Hinweis, dass die Protagonisten in der DDR nur eine 'Reform des Sozialismus' wollten und einen Beitritt zur BRD (und dessen Sozialdemokratismus) bekamen, is in etwa das, was ich mit meiner naturwissenschaftlichen Analogie beschrieben habe. -
Uebrigens, ein einzelnes Wassermolekuel in oben betrachtetem Beispiel bekommt u.U. von dem Phasenuebergang selbst nichts mit.
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