Ich bin nun wirklich nicht als Obamaniac bekannt und erwarte von seiner Regierungsarbeit noch viele schlimme Dinge, die wir dann über Jahrzehnte auslöffeln dürfen.
Aber wo er recht hat, hat er recht. So groß sind die Unterschiede der beiden Kandidaten wirklich nicht. Insbesondere nicht in der für uns relevanten Atomfrage.
(Zu behaupten, es gäbe gar keine wäre natürlich absurd, aber das sagt O. ja auch nicht. Das schiebt ihm Senator McCain nur unter.)
Um Feindschaft zu der bösen Theokratie (die es in Sachen Demokratie aber die meisten muslimisch-nahöstlichen Staaten übertrifft und es mit den Menschenrechten ebenso ernst hält wie die Türkei) geht es bei den beiden Kandidaten ja gar nicht. Sie haben nur unterschiedliche Auffasungen über deren Ausgestaltung - so wie es Banisadr und Khamenei damals auch hatten.
Was die Unterstützer Massuwis angeht, mag es natürlich anders aussehen. Er sammelt bestimmt die gesamte, auch die fundamentale Opposition um sich, was ihm wahlkampftechnisch recht war, inhaltlich aber eher unangenehm.
Und was die Feindschaft zu Amerika angeht: Herrn Krauthammer mag das interessieren und die Amerikaner auch. Nur spielt es für die Unterscheidung der beiden Kandidaten keine Rolle. Und schon gar nicht dafür, wer denn nun gewählt ist. Denn Amerikafreundschaft ist keine Pflicht für die Regierenden der Welt.
Ob die Wahlen gefälscht waren, weiß ich nicht. Ich halte es für möglich. Aber das viele hier im Westen gleich davon ausgehen, ist in der Tat Wunschdenken. Da im demokratistischen Dogma "das Volk" ja "gut" ist, kann "das Volk" ja keinen Bösen wählen (seltsamerweise hat es das vor vier Jahren doch schon mal getan?) und deshalb kann es nur gefälscht sein. Das kennen wir doch zur Genüge: so war es bei der letzten mexikanischen Präsidentschaftswahl oder bei der polnischen Parlamentswahl (bei beiden führte der DLF Wahlkampf per Berichterstattung), bei Frankreich (Pfui Sarkozy!) und Italien (Quod licet Clinton, not licet Berlusconi) und last but not least bei Bush vs. Gore 2000 (und hätte nicht der Weltenretter die letzte Wahl gewonnen, hätten wir es nun auch wieder). Ob es uns gefällt oder nicht: Achmadinejad, der einfache Mann aus dem Volk, hat nun mal durchaus seine Anhänger.
PS. Und das letzte was die iranische Opposition braucht ist der öffentliche Zuspruch aus Amerika. Will man dieses kleine Pflänzchen denn schon im Keim abtöten?
PPS. Was die Freitagspredigt angeht - Khamenei hat da ja nur die Wahl, entweder für den einen oder anderen Partei zu ergreifen. Ein neutrales "Wählen wir halt noch mal" gibt es in Ganz- und Halb-Demokratien halt nicht; es gibt nur ein Neuwahl wegen Wahlfälschung (die aber erstmal belegt gehört) - was aber den Wahlfälscher Achmadinejad dann für den erneuten Urnengang disqualifiziert - oder eine Bestätigung des Ergebnisses wegen korrekter Wahl. Und im Zweifelsfall gilt letztere Option. Von den Sympathien des Revolutionsführers mal ganz abgesehen. Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Verfassungsfeinde ... in den Tschad!!!
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