Zitat von RembertKrauthammer ist ein Meister der Zuspitzung, den zu lesen ich mir selten entgehen lasse. Aber Ihr ständiges krauthammering Obama, lieber Zettel, finde ich ehrlich gesagt auf die Dauer etwas einseitig, um nicht zu sagen eintönig.
Ja, wenn Sie ihn schon gelesen haben, dann ist es natürlich langweilig, das nochmal in ZR zu lesen, lieber Rembert.
Gewiß, Krauthammer ist einseitig; das ist der Job eines Kolumnisten. Ich lese ihn gern, weil er (fast) immer intelligent schreibt, ein Thema aus einem neuen Aspekt sieht, glänzend formuliert. Nicht umsonst galt er als der einflußreichste amerikanische Publizist; heute wohl eher nicht mehr.
Und schauen Sie, lieber Rembert - auch in ZR sehe ich meinen Job ähnlich wie den eines Kolumnisten. Ich versuche, das zu schreiben, was nicht schon überall zu lesen ist. Ich spitze oft auch zu.
Wochentags lesen täglich ungefähr 800 Menschen ZR; manchmal mehr, am Wochenende vielleicht 600. Die meisten lesen vermutlich nicht die Washington Post. Für sie schreibe ich; und ich vermute, daß die meisten ganz gern lesen, was Charles Krauthammer da wieder zugespitzt hat.
Und ich bin noch dazu meist mit dem einverstanden, was Krauthammer schreibt. Es ist ihm zB mit Obama so gegangen wie mir: Ich hatte zunächst eine eher positive Meinung von ihm, bis ich mir eine Veranstaltung nach der anderen angesehen und gemerkt habe, mit welchen demagogischen Mitteln er operiert.
Zitat von Rembert Diesmal leiten Sie aus seiner Kritik ein rein gesinnungsethisch fundiertes Verdikt ab. Ich renne bei Ihnen gewiß offene Türen ein, wenn ich daran erinnere, daß ein Präsident auch die Folgen seiner Handlungen - also auch seiner Worte - bedenken muß.
Nein, lieber Rembert, ich argumentiere nicht gesinnungsethisch. Das tut freilich Obama ständig, der ja bekanntlich angetreten ist, die Welt heil zu machen.
Max Weber hat am Ende seines Vortrags sinngemäß gesagt, daß auch der Verantwortungsethiker letztlich eine Gesinnungsthik brauche. Natürlich gilt das für einen amerikanischen Präsidenten.
Obama muß sich an den Folgen dessen orientieren, was er sagt und tut. Aber welche Folgen wünschenswert sind und welche nicht - das ist eine gesinnungsethische Beurteilung.
Wenn ich Obamas Iranpolitik nicht völlig falsch verstehe, dann basiert sie auf der Hinnahme und Anerkennung des jetzigen Regimes. Mit ihm will Obama politisch ins Geschäft kommen. Oppositionelle stören da nur; also hat er nichts getan, ihnen zu helfen.
Das ist eine verantwortungsethische Entscheidung, weil Obama sich an der Folge seines Handelns orientiert - er will offensichtlich, daß die Mullahs an der Macht bleiben.
Aber daß er das will, ist eine gesinnungsethische Entscheidung. Anders als die Politik Präsident Bushs ist Obamas Außenpolitik - soweit ich das beurteilen kann - frei von einer moralischen Grundlage. Ihn interessiert nicht die Freiheit Osteuropas, nicht die Sicherheit Israels. Er war 2007 bereit gewesen, auf dem Höhepunkt der Gewalt im Irak diesen seinem Schicksal zu überlassen.
Was also strebt er an? Soweit ich sehe, ein Machtkartell zwischen den USA und dem islamischen Block; zum gegenseitigen Nutzen.
Herzlich, Zettel
PS: Übrigens tritt die Außenminsterin auch in dieser Krise wieder kaum in Erslcheinung. Welch ein Gegensatz zu Condoleezza Rice! Ich bin gespannt, wie lange Hillary Clinton die proislamische Politik Obamas noch mitträgt.
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