In Antwort auf: Und naürlich vesuche ich wie jeder Mensche, neue Informationen zunächst einmal in meine bestehenden Meinungen zu integrieren
Das ist nicht das, was ich meine. Natürlich hat jeder, der über die Handlungen und Motive von Barack Obama nachdenkt, ein Modell von Obama im Kopf in dem ein Haufen Prämissen stecken. Aber es ist ein großer Unterschied ob Sie anerkennen dass wir alle ein solches Modell im Kopf haben oder ob Sie mir zustimmen, dass niemand für sich in Anspruch nehmen kann, ein Modell zu besitzen, welches nur durch äußere Widersprüche in Frage zu stellen ist. Die Theologie kann doch als Beleg dienen, dass alle Aussagen auslegbar und relativierbar sind nach geradezu beliebiger Intention. Deswegen wird Sie wohl kaum jemals eine Äußerung Obamas dazu bringen, Ihr Modell von Ihm zu überdenken. Denn alle seine Äußerungen interpretieren Sie ja grade mit ebenjenem Modell. Aus diesem Grund bedeutet die Annahme, nur die Falsifikation könne das eigene gedankliche Modell stürzen, dass es in der Regel nie gestürzt wird.
Das Problem an dieser Diskussion und das, behaupte ich, was Ihnen hier von mehreren Personen vorgeworfen wird, ist doch, dass Sie mit dem Begriff des "beschämenden Verhaltens" eine Kategorie eingeführt haben, die in hohem Maße mit "Intention" zusammenhängt und Intention eine Größe ist, die "weit entfernt ist" von "messbaren" Größen - was freilich ein dehnbarer Begriff ist - aber es geht mir jetzt um die Größenordnungen. Wir können uns über halbwegs messbare Größen unterhalten wie den Verlauf der Proteste im Iran. Die Intention Obamas aber kann nur aus dem gedanklichen Modell, was jeder von Obama besitzt, abgeleitet werden und wie Sie sehen, haben wir alle unterschiedliche Modelle von ihm im Kopf. Ist es da nicht sinnvoller, sich auf Kategorien zu beschränken, die näher an der Messbarkeit liegen? Ich meine bei der Frage, ob Obama jetzt die Mullahs unterstützt oder die Opposition oder irgendwas dazwischen oder keins von beidem reden wir von Unterschieden in den Prämissen, wo man nicht mit Occams Klinge oder ähnlichem argumentieren kann. Zwei Menschen aus unserem Kulturkreis mit vergleichbarer Vorbildung können offensichtlich zu 2 völlig grundverschiedenen Urteilen darüber kommen. Muss dann wirklich ein, vor allem auch noch moralisches, Urteil sein?
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