Zitat von Omni Ich seh bei dieser Diskussion die Vermutung bestätigt, dass alle Argumentation im Kern ergebnisorientiert ist. Das Urteil über Obamas Politik scheint mir, ist längst gefällt worden, also wird jetzt fast jede denkbare Interpreationsgrundlage zitiert, um aus seiner Politik alles denkbare Schlechte herauszulesen und es werden plötzlich moralische Standards für amerikanische Außenpolitik festgesetzt, die von keinem US-Präsidenten eingehalten wurden.
Naja, es ist eine Sache Obama an seinem selbsterzeugten Hype zu messen - da muß er natürlich scheitern (was seine eigene Schuld ist).
Ein anderes ist aber zu fordern, er solle gefälligst entsprechend seinen Irrtümern gemäß handeln. Ich für meinen Teil bin froh, daß er hier realpolitisch vorgeht.*
Zitat von Omni Und wenn ich mich richtig erinnere haben Sie doch auch mal darauf hingewiesen, dass "Populismus" im amerikanischen Raum nicht zwangsläufig einen negativen Beigeschmack hat.
Ich habe das auch so in Erinnerung.
Zitat von Omni Wenn der US-Präsident sich an dem orientiert, was die Mehrheit seines Wahlvolkes wünscht, was ist daran eigentlich so schlecht? Als derjenige, der im Namen der Vereinigten Staaten internationale Verträge abschließen darf, muss er sich mit seinen Äußerungen doch gerade an der Idee davon orientieren, was "die Vereinigten Staaten" denken. Und wieso soll sich das angesichts einer Eskalation nicht auch mal ändern?
Nö, muß er nicht und soll er nicht. Er ist der gewählte Präsident, der Kongress das gewählte Parlament. Der Präsident unterzeichnet und muß bestenfalls auf den ratifizierenden Kongress Rücksicht nehmen (kann dies aber für Luftnummbern auch einkalkulieren, so wie Clinton). Das Volk hat bei der Wahl gesprochen, danach gibt es dann sowieso nur noch Meinungen von Sondergruppen und/oder v.a. Medien, die sich als Volkes Stimme gerieren.
Wenn ich sage, daß ich froh bin, wenn Obama realpolitisch vorgeht und ihn deshalb gegen die ungerechtfertigen Angriffe verteidige (der gerechtfertigten gibt es ohnehin genug), heißt das aber nicht ins andere Extrem zu verfallen:
vor einer halben Stunde wurde ein Herr Münzenich von der SPD im DLF interviewt, der ernsthaft meinte, die Wahl Obamas habe die iranischen Proteste erst möglich gemacht ("hat der iranischen Jugend erst Hoffnung gegeben"). Herr Trittin sprach gestern ähnlich. Das ist wieder Obamania running wild - Info an die Obamaniacs: Obama ist nicht das Zentrum des Universums sondern - von seinem Amt abgesehen - eine ziemliche unbedeutende Person.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Verfassungsfeinde ... in den Tschad!!!
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