Zitat von john jIch weiss nicht ob sich dieser Beitrag auf meinen bezieht aber ich nehms mal an. Sie widersprechen sich laufend: Erst "nicht ganz saubere Realpolitik" und dann doch " Freiheit, Demokratie und Menschenrechte hoch gehalten"? Wie soll das gehen? Abgesehen davon dass Menschen in Salvador, Nicaragua, Pakistan etc da eine andere Meinung haben duerften von dem was die USA dort "hochhielten".
Nun, ich habe jetzt einige Zeit nicht hier in das Forum geguckt, möchte aber dennoch Antworten - das Thema ist ja auch fast "zeitlos". Ich stimme ja zu, dass die Politik der USA in der Zeit des kalten Krieges teilweise sehr kritikwürdig ist. Nach meiner Beobachtung war die Linie der USA-Politik aber, den Kommunismus daran zu hindern, dass er sich weiter ausbreitet und damit die Freiheit gefährdet (stellen Sie sich vor, die kommunistische Weltrevolution hätte Erfolg gehabt! - die Freiheit wäre [zumindest für sehr Lange] von der Erde verschwunden). Was hätten die da anderes tun sollen als sich mit (teilweise recht üblen) Regimen zu verbünden. Hätten die das nicht getan, wären einige dieser Bösewichter (mir fällt jetzt kein besseres, salonfähiges Wort ein) sicher zu den Sowjetrussen übergelaufen. Übrigens - was passiert, wenn versucht wird, einen Diktator zu beseitigen und eine Demokratie zu errichten, haben wir ja im Irak gesehen - viele in westlichen Ländern wollen das gar nicht. Diese Meinung habe ich mir aufgrund meiner Beobachtungen gebildet. Nun sind Beobachtungen immer von den Beobachtungsbedingungen (und damit auch vom Beobachter) abhängig. Ich bin jedenfalls froh darüber, dass in den USA damals genügend Leute standhaft geblieben sind und der Kommunismus (vorerst) - zumindest im überwiegenden Teil des Einflussbereiches der Sowjetbolschewisten - zusammengebrochen ist (gut, es gibt da nach meiner Beobachtung genug linke Träumer, die das gemeinsam mit alten Ostgenossen bedauern - wobei ich widerrum diese Leute bedauere).
Zitat von john j Dann: "Man kann aber auch Zurückhaltung üben und trotzdem die Freiheit deutlich vertreten." Wie genau soll das gehen? Wieviel Raum befindet sich zwischen der zrueckhaltenden Reaktion Obama's und dem "some kind of action" McCain's? Letztlich: Wer ausserhalb des Irans blickt schon ganu durch was die players wie Moussavi, Chamenei, Rafsandshani oder Laridjani wirklich wollen, und wofuer sie in diesem Konflikt jeweils stehen? Sollten wir das nicht genauer wissen bevor wir uns auf welche Art auch immer dort engagieren?
Die Freiheit kann man immer hochhalten (ich habe übrigens Freiheit, Demokratie und Menschenrechte gemeinsam verwendet um klarzustellen, dass ich die Freiheit im Sinne westlicher Demokratien meine - es gibt ja mehrere Freiheitsbegriffe), auch wenn man eigentlich nichts tun kann. Kennedys Eingeständnis seiner eigentlichen Hilflosigkeit 1963 in Berlin war da ein gutes Beispiel. Das hat gewirkt!!! - nein die berühmten Worte "Ich bin ein Berliner" haben "geleuchtet" - jedenfalls bei uns im Osten. Wir wußten, da gibt es noch eine bessere Welt - auch wenn wir da nicht hinkommen. Auch wenn die meisten "Ossis" (wie übrigens auch viele "Wessis" - in dieser Hinsicht sind wir schon ein Volk) nicht wirklich was mit dem Begriff Freiheit anfangen konnten (und können) verbreiteten diese Worte eine mächtige Vision (das reale Leben ist kein Universitätslabor - die meisten Menschen analysieren nicht - folgen aber schon Visionen, auch wenn Sie diese nicht konkret erfasst und begriffen haben).
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