Lieber str1977, wir reden hier wahrscheinlich etwas aneinander vorbei. Sie nennen hier Einzelbeispiele, die (nach grober Ansicht) offenbar für die USA nicht glücklich gelaufen sind. Um diese Fälle detailiert zu bewerten (als Voraussetung für eine angemessene Kritik), müsste man sich allerdings intensiv mit diesen beschäftigen (wozu mir allerdings solides Hintergrundwissen fehlt). Prinzipiell stimme ich Ihnen ja zu, dass die USA teilweise ziemlichen Blödsinn verzapft haben und vieles kritikwürdig ist (sicher kann man dazu auch noch weitere Beispiele anführen). Das hat aber nichts mit meinem Grundanliegen zu tun. Wie ich schon geschrieben habe, bin ich der Meinung, dass die USA in der Vergangenheit den Freiheitsbegriff (im westlichen Verständnis) am konsequentesten verteidigt haben. Dass es dabei zu Fehlern und Fehlverhalten gekommen ist, ist unbestritten (je komplexer Problemstellungen sind, je größer ist auch die Fehlerwahrscheinlichkeit). Mehr Kritik an den USA werden Sie da von mir aber jetzt nicht hören (ist auch nicht erforderlich - es gibt ja genug Kritiker). Ich möchte auch klarstellen, dass ich hier nicht moralische Seiten diskutiere. Mein Eintreten für die "westliche Freiheit" hat rein praktische Gründe. Nach meiner Beobachtung bietet die "westliche Freiheit" die besten objektiven Voraussetzungen (verbreiteten materiellen Wohlstand und weitgehende persönliche Freiheiten) für ein erfülltes und glückliches Leben (wohlgemerkt: objektive Voraussetzungen, wenn Leuten dann der Verstand zum "Glücklich sein" fehlt [zur Klarstellung: natürlich gibt es auch in westlichen Demokratien Menschen, denen es verwehrt ist, am allgemeinen Wohlstand teilzuhaben - diese {noch} relativ wenigen Fälle meine ich hier nicht!], ist das ein anderes Problem). Deshalb halte ich es für beklagenswert, dass Präsident Obama hier nicht deutlichere Worte gefunden hat. Im Zusammenhang ganz aktuell hier: http://www.welt.de/politik/article410835...ventreiber.html ein Artikel, den ich ebend bei Welt-Online gefunden habe. Wenn das dort Geschriebene so stimmt, dann sehe ich mich darin bestätigt, dass man ebend solchen Leuten wie Herrn Ahmadinedschad von freiheitlicher Seite stets deutlich die Meinung sagen muss (eigentlich sind im speziellen Fall hier deutsche Vertreter gefragt - ich befürchte aber, dass da nicht viel kommt - würde mich aber freuen, falls ich mich hier irre).
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