Zitat von str1977Geozentriker, nichts liegt mir ferner als hier zu generalisieren. Genau gegen ihre Generalisierungen habe ich mich ja gewandt. Die USA haben tausendundeins Dinge getan während des Kalten Krieges: gutes, (moralisch) schlechtes, dummes, kurzsichtiges, weitblickendes. Dies auf drei Sätze zu reduzieren halte ich für unmöglich, will man denn ein zutreffendes Bild zeigen.
Natürlich ist es nicht möglich die einzelnen Handlungen der USA auf "drei Sätze" zu reduzieren. Mir ging es aber nicht um die Analyse einzelner Fälle (das hat und wird sicher noch Generationen von Historikern beschäftigen) - ich habe hier lediglich das Grundanliegen der USA (so wie ich es verstanden habe) - nämlich das Eintreten für die Freiheit - genannt. Zum Verständnis diese Analogie: vielen Eltern ist es ein Grundanliegen ihre Kinder gut zu erziehen, dabei machen die Eltern dann oftmals viele Fehler (wie gesagt als Analogie, jetzt bitte nicht zu wörtlich auf die USA übertragen).
Zitat von str1977Geozentriker, Was ich nicht verstehe, ist Ihre Abneigung gegenüber der moralischen Beurteilung. Allein diese zählt doch! Die totalitäre Unterdrückung namens Bolschewismus ist kein praktisches Problem sondern ein moralisches!
Da sind wir grundsätzlich anderer Meinung!!! Die Menschen, die in totalitären Regimen leben, müssen mit ihrem Leben dort ganz praktisch zurechtkommen. Da gibt es dann ganz praktische Einschränkungen der Lebensumstände. Die moralische Frage dabei, die dann jeder persönlich für sich beantworten muß (zumindest wer mit dem Begriff Moral etwas anzufangen kann, viele machen in Diktaturen einfach mit - möglichst wenig nachzudenken ist hier auch ein gewisser Schutz), ist, wie weit man sich mit dem Regime einlässt (wer sich überhaupt nicht arrangiert, rikiert psychische - oder gar physische Vernichtung - wieder ganz praktisch!)- ich denke aber dass Sie das mit "moralischer Beurteilung" nicht gemeint haben. Das kann man immer Leuten, die noch nie in einer Diktatur gelebt haben schwer plausibel machen. Diktaturen sind in der Regel sehr klevere Propagandisten. Da entsteht dann bei Aussenstehenden schnell der Eindruck, dass es sich in Diktaturen eigentlich ganz kuschelig lebt - naja, man ist halt nicht ganz so frei - macht aber nix - ist halt nur irgendwie ne moralische Frage.
Zitat von str1977Geozentriker, Nur geht es dabei um praktisches moralisches Verhalten und nicht um das Hinausposaunen hehrer Worte im Sinne einer Gesinnungsethik, die wohl jetzt hier von Obama erwartet wurde. Kritikwürdig ist nicht das, was Obama in Sache Iran nicht tut sondern was er in Sachen Honduras tut.
Die Freiheit ist eine Zielvorgabe. Anspruchsvolle Ziele müssen verkündet werden. Dazu bedarf es manchmal schon "hehrer Worte". Hier wieder eine Analogie: wenn Sie Ihre Mitarbeiter dazu bringen wollen, die Vorgaben eines anspruchsvollen Pflichtenheftes umzusetzen, dann würden Sie denen sicher auch nicht nur einfach sagen, dass viel Streß, Auseinandersetzungen und Überstunden vor ihnen liegen und sie am Ende eine Zielprämie bekommen - so denn alles klappt. Nee, das sollte man schon anders machen. Selbst nüchtern und analytisch denkende Menschen sind gefühlsmäßig ansprechbar. Auf alle Fälle ist es nach meiner Erfahrung nach wichtig, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren - und dieses auch immer wieder zu nennen!
edit: ich habe gerade gesehen, dass str1977 im Forum gesperrt wurde - er kann mir also nicht antworten - das sei der guten Ordnung halber hier erwähnt.
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