der liberal-konservative mexikanische Historiker Enrique Krauze hat kürzlich ein Buch herausgebracht, das ich in Auszügen kenne. Dort begründet er recht schlüssig, dass Chávez eher faschistischen als sozialistischen Denkern folgt. Chávez sieht sich als Vollstrecker des "Willens des venezoelanischen Volkes". Dass unsere Linke darauf anspringt, zeigt für mich eher, dass eine Nähe zwischen deren und faschistischen Gedankengut besteht. Kommunismus und Faschismus sind eben beides totalitäre Ideologien.
Die wirtschaftlichen Probleme Venezuelas haben sich durch Chávez sicher verschärft. Sie liegen aber tiefer. Als Anfang der 80er der Traum des rein auf Erdöl basierenden Wohlfahrtsstaats sich in Luft auflöste und ein langer Niedergang begann, fiehlen - bei den nach wie vor höchsten Geburtenraten Südamerikas (ohne Mittelamerika/Karibik) - sehr viele Leute in ein Loch der Hoffnungslosigkeit. Auf Rohstoffe kann man halt keinen Wohlfahrtsstaat aufbauen. Da gehört schon ein wenig mehr dazu. Vernünftige Schulbildung oder eine funktionierende Verwaltung etwa. Ohne solche hoffnungslosen Verhältnisse würden so Leute wie Chávez nie an die Macht kommen. Schuld an diesen Verhältnissen hat weder der Kapitalismus, die USA oder die sonstigen Sündenböcke der Linken/Faschisten.
Der Kommunismus ist 1989 untergegangen. Wer würde Achmadschinidad einen Kommunisten nennen? Oder Peron? Mit beiden hat aber Chávez eine Menge gemein.
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