Zitat von Zettel Wenn jemand in der Wissenschaft erfolgreich betrügen will, dann muß er etwas schreiben, was niemanden interessiert. Denn nur das, was niemanden interessiert, wird auch von niemandem nachgeprüft.
Aber wenn man in eine Richtung forscht (oder lügt), die niemanden interessiert, dann hilft einem das auf der wissenschaftlichen Karriereleiter nicht weiter. Und nur um die eigene Publikationsliste zu verlängern, betrügt keiner, zumindest nicht in Deutschland, wo man als Professor eigentlich gar nicht mehr publizieren muss - wer in Deutschland publiziert, der versucht entweder voranzukommen (und arbeitet an "in"-Themen) oder interessiert sich tatsächlich für ein winziges Spezialgebiet, das vielleicht tatsächlich sonst niemanden interessiert.
Zitat von Zettel Das Interessante an der Meldung ist nicht der vermutliche Fall von Betrug, sondern der Umstand, daß es rund sechs Jahre dauerte, bis er aufgedeckt wurde.
Das erklären Sie ja in Ihrem Artikel selbst: gerade in der Wissenschaft wird allenthalben geirrt. Wenn also Ergebnisse jahrelang nicht repliziert werden können, dann wird man das eher auf Irrtümer, auf Fehler im Experiment oder in der Auswertung zurückführen als auf Böswilligkeit.
Nein, um mit Betrug in der Wissenschaft aufzufallen, muss man schon aktiv dumm sein: entweder publiziert man exakt die gleiche Grafik mehrfach und behauptet, sie würde völlig unterschiedliche Daten darstellen, oder man fälscht Daten, die von mehreren Leuten verwendet werden wie im aktuellen Fall.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
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