Liebe Ex-Blond, lieber Herr,
Sie beide gehören zu dem kleinen Völkchen der, wie ich es gern nenne, Klimagnostiker, zu dem auch ich mich zähle. Möge es sich vergrößern und an Kraft gewinnen, vielleicht ja auch durch die hiesigen Diskussionen. 
Mit den meisten, die hier schreiben, sind wir uns einig darüber, daß die dominierende Theorie offensichtlich nicht so gesichert ist, wie das gegenüber der Öffentlichkeit behauptet wird - wissenschaftliche Theorien sind das oft erst nach Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten.
Wir sind uns, scheint mir, einig darüber, daß in einer den Regeln der Wissenschaft widersprechenden Weise Minderheitsmeinungen beiseitegeschoben, wenn nicht unterdrückt werden.
Wir sind uns, denke ich, drittens darüber einig, daß dieses Thema quasi-religiös aufgeladen und die Wissenschaft damit unter gesellschaftlichen Druck gesetzt wird.
Differenzen gibt es darüber, wie wahrscheinlich welche Entwicklung des Weltklimas ist. Die meisten Menschen sind zu Unrecht fest davon überzeugt, daß es eine menschengemachte globale Erwärmung gibt. Die Minderheit der Klimaskeptiker scheint ebenso fest und ebenso zu Unrecht davon überzeugt zu sein, daß das nicht der Fall ist.
Wir Klimagnostiker sagen, daß wir es nicht wissen. Man kann dann über Vermutungen und Wahrscheinlichkeiten reden. Ich neige - ganz unwissenschaftlich und ganz unbegründbar, allein aus einer intuitiven Aggregation dessen, was ich weiß, heraus - zu der Vermutung, daß die globale Erwärmung real ist, daß daran der Ausstoß von Treibhausgasen einen gewissen, vermutlich kaum zu beziffernden Anteil hat. Und daß das alles gar nicht so schlimm ist.
Die Evolutionsgeschichte des Menschen ist eine Geschichte der Anpassung an Klimaänderungen. Challenge and Response. Der Rückzug des tropischen Regenwalds vor vielleicht sechs Millionen Jahren und die letzten Eiszeiten vor ein paar Zehntausend Jahren sind die Eckdaten dieser Anpassung. Und da sollte ausgerechnet eine Erwärmung um ein paar Grad die Menschheit oder gar "die Welt" bedrohen?
Herzlich, Zettel
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