Zitat von Reisender
Natürlich haben Sie recht mit der Behauptung, dass Machtmissbrauch gegeben ist. Dazu kommen Unwissenheit, persönliche Befindlichkeiten, Druck von der Behördenleitung zum Sparen oder dort vorzugehen, wo Geld zu vermuten ist usw... Wussten Sie, dass man in einer Betreutes Wohnen "g"GmbH bis zu 800,- € / Tag / Balg abziehen kann? Ist ein echter Markt. Ich meine aber auch, dass Sie viele Familien bzw. Eltern überschätzen in Bezug auf deren Fähigkeiten und deren Wollen.
Bestimmt sogar, aber die Grundfrage ist doch eine andere. Es gibt Mißbrauch und Willkür durch Ämter etcpp. und es gibt Mißbrauch der elterlichen Gewalt. Beides ist schlimm, aber gegen Behördenwillkür kann ich mich wesentlich schwerer zur Wehr setzen, weil die Ämter über ganz andere Machtmittel verfügen. Wem will man daher letztlich die Verfügungsbefugnis über die Eltern-Kind - Beziehung einräumen? Wo ziehen sie da die Grenze? Wer bestimmt das, wie kontrolliert man den Kontrolleur?
Ich behaupte ja gar nicht, daß sich das Jugendamt aus allem heraushalten soll, ich bin nur sehr mißtrauisch, wenn es um die Wirkung von Behördeneingriffen geht. Und noch etwas: Es ist immer leicht, mit Extremfällen zu argumentieren, bei denen jeder gefühlsmäßig zustimmt. Nicht die klaren Fällen des Mißbrauchs sind aber das Problem, sondern die anderen, die Grenzfälle, die Fälle, wo es auf den unterschiedlichen Spielraum und den persönlichen Eindruck des Beamten ankommt, und das d an ndazu führt, daß er seine Vorstellungen über eine "vernünftige" Entscheidung an die Stelle der Entscheidung der Eltern setzt.
Außerdem bleiben wir doch bei der Niederländerin. Ich will nicht meine Fragen wiederholen, die Sie als aggressiv empfinden. Aber beantwortet hat man sie nicht. Wenn Ihnen Erkenntnisse über eine Kindesmißhandlung des Mädchens vorliegen, über einen von Geltungssucht getriebenen Vater usw.usf. dann her damit. Ansonsten sollte man zu dem konkreten Fall wohl besser nichts sagen.
Zitat von Reisender
Von mir aus kann jeder Erwachsene zum Frühstück einen Liter Salzsäure trinken. Ansonsten ziehe ich meine Grenze da, wo die Möglichkeit besteht, dass
Zitat von JeffDavis
eine vereinzelte Fehlentscheidung der Eltern.
ein Kind das Leben kostet. Und schon vorher, wenn die Alten saufen, die Kinder verdreschen, oder nur verdreschen, weil die Note nicht gut genung war, dem Kind in der Müllhalde Wohnung der Schrank auf den Kopf fällt, weil es was zum Anziehen brauchte. Ich mische mich ein, wenn die Kinder mitrauchen müssen. Ich mische mich ein, wenn ein Mädchen (10) aussieht wie ein Junge, spricht wie ein Junge und vergessen hat, dass es Mädchen gibt, sie nur einmal im Monat zum Psychologen muss... Wissen Sie, ich habe viel erlebt, Autos, Mädels, eben die Klisches. Mit 14 hat man noch einiges vor sich. Darüber sollten wir Erwachsenen nicht so lachs urteilen. Wenn wir mit 100 Km/h durch eine 30-er Kurve fahren, da haben Sie recht, was soll's.
Ich finde, nichts für ungut, daß uns diese mäanderartigen Ausführungen in der Sache nicht weiterbringen. Ihnen liegen definitiv keinerlei detaillierte Erkenntnisse über das niederländische Mädchen und Familie vor. Dann weichen Sie bitte nicht auf ganz anders gelagerte Fälle aus, die uU. eine andere Entscheidung erfordern.
Ich bleibe bei meinem auf Erfahrung beruhendem Mißtrauen, wenn Behörden sich in die persönliche Lebensführung einmischen. Damit habe ich nicht gesagt, daß sie nicht in bestimmten Fällen sinnvoll und nowendig ist. Ich habe nur für mich eine Faustregel, die lautet: Im Zweifel geht es den Staat nichts an, wie Eltern und Kinder ihr Familienleben gestalten.
Zitat von Reisender Ich Besserwisser bin oft der einzige Freund, den mancher Lebenslooser hat. Dem kann man nicht helfen, aber manchem Kind habe ich schon ein beschissenes Leben erspart. Deshalb bitte ich Sie, nicht so herablassend über mich zu reden. Reisender
Sorry, aber diese Ausführungen sind ganz neben der Sache. Über Sie habe ich garnicht gesprochen, sondern über die Folgen eines voreiligen Rufs nach dem Amt, ohne über den konkreten Einzelfall mehr zu haben als lückenhafte und spärliche Informationen aus dritter Hand. Und welche Folgen das haben kann.
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