Lieber Frank,
auch wenn Sie Zettel direkt ansprechen, so fühle ich mich doch angesprochen, wenn Sie von "anderen Teilnehmern" schreiben und unterstellen, es würde jede Sachdiskussion verweigert. Der Vorwurf selber ist natürlich polemisch, aber dennoch sollte er diskutiert werden: Woran machen Sie das fest ? Was bitte ist unsachlich daran, Mündigkeit unterschiedlich zu bewerten ? Ich kann hier nur eine Form von Unsachlichkeit erkennen und das ist der extrem emotional überladene Stil von Robert Z., aber vielleicht können Sie ihren Vorwurf ja präzisieren, das würde ich sehr begrüssen.
Was den Popanz nun angeht, so muss ich Sie fragen, ob Sie schon einmal Erfahrung mit dem Jugendamt oder einer ähnlichen Behörde sammeln durften ? Ich vermeide normalerweise den Hinweis auf persönliche Erfahrungen, aber ich kann sagen, ich habe diese Erfahrungen gemacht. Und ich kann, natürlich rein aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus, für jeden nur hoffen, dass er möglichst nie mit dieser oder einer ähnlichen Behörde in Kontakt treten muss. Denn sie werden, wieder nach meiner persönlichen Erfahrung, selten so viele Menschen finden, die es für ihr gottgegebenes Recht halten, anderen Menschen ihren Willen aufzwingen zu können. Das Selbstverständnis von Behörden, die sich in irgendeiner Form mit dem Kinderwohl identifizieren, ist von einem Totalitarismus geprägt, der wenn er sich politisch betätigen würde, wohl verboten wäre. Jugendämter müssen sich gegenüber niemandem verantworten, sie kontrollieren sich allenfalls selbst und viele befinden sich auf der heiligen Mission des Kinderschutzes. Das ist eine vernichtende Kombination.
Und die Wirkung dieser Kombination sehen wir derzeit: Zumindest soweit ich der Presse entnehmen kann, zeigt das Mädel inzwischen deutliche Anzeichen von emfundener Unterdrückung, sie verschliesst sich, wird still, läuft weg. Nicht untypisch für Heimkinder möchte man meinen. Aber besser wäre zu sagen, nicht untypisch für Kinder denen Gewalt angetan wird. Denn genau das passiert gerade. Der Staat tut diesem Mädel massiv Gewalt an. Hier machen sich einige große Sorgen um Wellen und einsame Häfen. Ich mache mir mindestens ebensogrosse Sorgen dass hier ein Mensch zerstört wird. Das können vielleicht nur Menschen nachvollziehen, die einen starken Freiheitsdrang haben, ich kann es jedenfalls. Man kann zu der Einschätzung kommen, dass es besser ist einen Menschen einzusperren als ihn etwas dummes tun zu lassen. Aber man sollte bitte nicht so tun als wäre dieses Einsperren etwas harmloses. Was im Moment von den niederländischen Behörden veranstaltet wird ist eine massive Gewaltmaßnahme, bei der erhebliche Gefahr besteht, die Persönlichkeit des Mädchen für immer zu schädigen und zu verletzen.
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