Die Frage bei solchen sogenannten Bagatelldelikten ist ja die Frage nach der Grenze? Liegt sie bei 1€ oder bei 10€? Außerdem wird nicht bedacht, dass solch eine Grenze geradezu den Diebstahl legitimiert mit der Folge, dass eifrig drauf losgeklaut wird. Wenn dann jemand knapp oberhalb der Grenze zuschlägt werden die Gleichen die auch heute schreien eine großzügige Auslegung fordern mit der Folge, dass sehr viel mehr geklaut wird als heute und auch entsprechend größere Schäden entstehen. Wenn jeder Mitarbeiter der Deutschen Bahn bspw. im Schnitt für 2-3 € im Jahr klauen würde, dann gehen dem Unternehmen leicht ne halbe Million Euro flöten, die erstmal erwirtschaftet werden muss. Von dem kleinen Handwerksbetrieb, der ums Überleben kämpft und wo jeder Euro doppelt zählt mal ganz abgesehen.
Krass war ein Beispiel im letzten Jahr, als ein Lagerarbeiter einer Spedition sich aus der aufgerissenen Packung einer Lieferung bedient hat und folgerichtig gekündigt wurde. Dies ist nicht nur ein eklatanter Vertrauensbruch zwischen Arbeitnehmer und -geber sonder auch zwischen Spedition und Kunden. Schleißlich gehört die Lieferung ja jemanden und selbst wenn ich als Kunde den Schaden ersetzt bekomme, würde ich diese Spedition nicht mehr beauftragen. Wer weiß, was sonst noch so verlustig geht. Trotzdem haben sich genug Personen nicht entblödet, dem Lagerarbeiter zur Seite zu springen.
Aber vermutlich geht es der Gewerkschaft nur bedingt um die Beseitigung vermeintlicher sozialer Ungerechtigkeit sondern vielmehr darum, auch noch die letzten Hintertürchen des Kündigungsschutzes zu schließen. Denn eins ist auch klar, kein Unternehmen strengt einen Gerichtsprozess an, wenn nicht andere Faktoren den Verlust dieses Mitarbeiters verschmerzen lassen.
Letztlich entscheidet der Geschädigte selbst, was für ihn eine Bagatelle ist. Nirgendwo steht geschrieben, dass er einen Diebstahl anzeigen und den Mitarbeiter entlassen muss. Das Gesetz gibt dem Geschädigten nur die Möglichkeit, auch konsequent zu handeln. Das ist auch richtig so.
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