Ich lese jetzt schon vom zweiten Schreiber in diesem Thread, daß das mit dem Vertrauen ja, in Ihren Worten, Herr Llarian, Blödsinn wäre. Sie meinen es eingeschränkt auf bestimmte Fälle, der andere Schreiber meinte, es sei im Allgemeinen im Arbeitsverhältnis nicht von Vertrauen auszugehen.
Woher _WISSEN_ Sie denn das, daß der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer nicht vertraut? Es geht nicht darum, daß er ihm im Privatleben vertraut, und auch nicht darum, daß er ihn für einen anständigen Menschen hält. Sondern darum, daß er darauf vertraut, daß der Arbeitnehmer sich an die Regeln hält. Und sei es nur, weil das sonst sanktioniert wird.
Meiner Meinung nach _muß_ er darauf vertrauen können. Anders kann man gar nicht arbeiten. Es geht um "Geschäftsvertrauen". Ich vertraue meiner Steuerberaterin, meiner Anwältin, meiner Gemüsehändlerin, meiner Fleischverkäuferin, meinem Arzt - ich meine damit nicht, daß sie alle die Besten wären in ihrem Job, oder daß sie sich für mich überschlagen würden - aber, daß sie mich nicht übers Ohr hauen.
Die Gründe sind nicht wichtig, die einen tun das, weil sie das für menschlich richtig halten, die anderen, weil sich das so gehört. Und wenigstens tun muß man das, weil es vertraglich gefordert ist. Man kann aus einer Firma nicht einen Bleistift für zu Hause mitnehmen oder die eigene Post mit in die Frankiermaschine geben. Wenn ich deamit anfienge und mein Chef merkte das, woher soll er wissen, wo für mich die Grenze ist. Woher soll ich das wissen? Ich hab vergessen, Mineralwasser einzukaufen, oder Clopapier, nehm ich halt eine Flasche, eine Rolle aus der Firma mit. Kann ich ja jede Woche machen.
Bei Ihnen nehme ich an, und Sie werden mir das hoffentlich nicht übelnehmen, daß ich Annahmen über Sie treffe, sondern mich korrigieren, wenn ich mich irre, daß Sie vom zwischenmenschlichen Verrauen ausgegangen sind, daß Sie in einer tragfähigen persönlichen Beziehung erwarten und nicht vom Geschäftsvertrauen.
Ich hoffe, daß es so ist, denn wenn Sie jegliches Vertrauen in großen Teilen der Arbeitswelt für nichtexistent zu erklärten, würde mich das erschrecken.
Liebe Grüße
Kaa Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus Autor im Netz bekannt
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