Lieber Zettel, arrogant wäre es, wenn ich ihre persönliche Kompetenz in Frage stellen würde. Arrogant wäre es auch, wenn ich Ihnen gegenüber ausdrücken würde, dass ich einige Zeit Arbeitgeber war und Sie vermutlich nicht, zumindest wenn ich ihren Lehrstuhl nicht als eigenes Unternehmen bewerte. Das wäre nach meinem Dafürhalten arrogant.
Das ich das, was Sie ausgedrückt, als Mumpitz bezeichne hat damit aber nichts zu tun. Es ist meine ehrliche Überzeugung das es Mumpitz ist, ebenso wie es meine ehrliche Überzeugung ist, dass das was die Arbeitsgerichte in Deutschland treiben, reichlich verlogen ist. Ich kann nicht in Rücksicht darauf, dass Sie anderer Meinung sind, auf diese Bewertung verzichten. Ich für meinen Teil - jetzt sind wir schon wieder in einer Meta-Diskussion - habe keinen Respekt vor Meinungen, nur vor Menschen. Und wenn ich etwas für Blödsinn, Mumpitz, Schwachsinn oder Unsinn halte, dann sage ich das auch, ich beabsichtige damit keine Aussage über denjenigen, der diese Meinung vertritt. Ich vertrete selber eine Menge Mumpitz, und ich habe auch kein Problem wenn jemand das sagt. Allenfalls dann, wenn jemand sagte, ich würde nur Unsinn reden, aber das habe ich nicht getan.
Ich denke begründet habe ich meine Meinung sehr deutlich, stefanolix hat sie noch einmal aufgegriffen und mich wohl ziemlich gut verstanden. Aber nur ganz kurz: Ich halte Arbeitsgerichte und Arbeitsprozesse für unehrlich, weil sie einem nicht zugestehen die WAHREN Gründe einer Kündigung klar auszusprechen. Das Bienenstich Urteil ist nichts weiter als das Ergebnis eines geheuchelten Arbeitsrechts, wenn wir faire Kündigungsregeln hätten, dann würden wir solche Urteile nicht sehen. Das Problem der Juristen ist es einen schlechten Zustand (keine Möglichkeit unfähige oder schlechte Mitarbeiter zu kündigen) irgendwie ein bischen zu verbessern, ohne das Grundübel anzufassen. Und das Ergebnis sind Urteile, die zwar juristisch logisch sind, aber für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar sind. Und genau das darf Jura eigentlich nicht sein. Aber das führt schon wieder zu einem anderen Thema.
Ich bestreite nicht, dass diese Urteile in ihrer juristischen Konstruktion logisch sind. Das macht sie aber weder richtig noch in der Sache logisch. Viele Dinge, die wir als himmelschreiendes Unrecht emfinden, sind juristisch logisch. Das machts nicht besser.
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