Zitat von Kaa ... Ich hoffe, daß es so ist, denn wenn Sie jegliches Vertrauen in großen Teilen der Arbeitswelt für nichtexistent zu erklärten, würde mich das erschrecken. Liebe Grüße Kaa
Werter Kaa, genau das tue ich.
Ich kenne so auf die Schnelle niemanden - in Worten: NIEMANDEN - der seinem Arbeitgeber (Vertreten durch das höhre Management), seiner Bank, seiner Versicherung, seinem Handwerker oder seinem Dienstleister VERTRAUT. Ich vertraue meiner Frau und selbst da würde ich in Bagatellfällen Abstriche machen. Im übrigen wird diese meine Wahrnehmung regelmäßig durch Statistiken gestützt. Es gibt immer wieder Umfragen über "Glaubwürdigkeit" und "Vertrauenswürdigkeit" bestimmter Personengruppen. Im Ergebnis zeugt sich regelmäßig, dass "Vertrauen" als Basis unserer Wirtschaft und unseres Arbeitslebens nicht existiert.
Wenn überhaupt, dann gibt es Risikoabschätzungen in Bezug auf einzelne Themen. Der normale Arbeitnehmer geht davon aus, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit regelmäßig zu einem bestimmten Termin das Gehalt gezahlt wird. Und selbst dieses Minimal"vertrauen" wird oft genug erschüttert. Umgekehrt geht der Arbeitgeber davon aus, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Arbeitnehmer zu einem bestimmten Zeitpunkt am Arbeitsplatz sind und mit der Arbeit beginnen.
Ich bin überaus erstaunt, mit welchem Urvertrauen Sie anscheinend im Wirtschafts- und Arbeitsleben unterwegs sind. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieses Vertrauen noch lange behalten können.
Worüber reden wir hier eigentlich? Hallo? Doch wohl von Menschen, oder? Ich habe etwa 10 Mitarbeiter unter meiner Führung und gehe selbstverständlich davon aus, dass diese Mitarbeiter privat surfen; ab und an einen Bleistift oder Papier aus dem Büro mitnehmen oder während der Arbeitszeit persönlichen Kram erledigen. Und soll ich noch was sagen? Die werden noch nicht mal ein schlechtes Gewissen haben deswegen - UND ich verstehe das. Ich verlange von meinen MItarbeitern viel und wenn ich wegen eines Bleistiftes im Wert von 20 Cent einen Aufstand machen würde, dann würde die mir völlig zu Recht virtuell einen Vogel zeigen - obwohl rein formaljuristisch ein Diebstahl vorliegt. Wenn ich denen mit so einem SCHxxx kommen würde, dann hätte ich ruckzuck die innere Kündigung - und das kommt mich etwa 10.000 mal teurer als ein Bleistift. Deswegen kommt es mir nur darauf an, die schlimmsten Auswüchse im Zaum zu halten.
So wie ich werden fast alle Vorgesetzte in solchen Positionen denken, darauf wette ich meine untersterbliche Seele.
Deswegen gibt es Bagatllkündigungen nur dort, wo
- entweder der Arbeitgeber bereits die feste Absicht hat, den AN loszuwerden. Damit entsteht automatisch eine Ungerechtigkeit, denn ich ziehe einen AN für etwas zur Rechenschaft, was ich bei anderen durchgehen lasse.
oder
- es handelt sich um Tätigkeiten, die allein auf physischer Ausbeutung beruhen und bei denen man sowieso davon ausgeht, dass 100% aller AN innerlich gekündigt haben. Nennen wir dieses Fall spaßeshalber den "Schleckereffekt".
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