Zitat von Kaa ... (auch wenn Sie auf meine erste Antwort an Sie nicht eingegangen sind. Würden Sie das bitte noch erledigen).
Werter Kaa,
ich kann so auf die Schnelle beim Durchklicken nicht erkennen, welche Frage offen geblieben ist - wenn ich da um ein wenig Nachhilfe bitten dürfte? ;-) Aber da mein Urlaub sich dem Ende entgegen neigt, muss ich mich sowieso wieder etwas aus der Diskussion zurückziehen. Mein Arbeitsalltag lässt mir in letzter Zeit leider kaum noch Verschnaufpausen.
Ich darf von meiner Seite aus bei diesem Thema nur noch eine persönliche Bemerkung ergänzen: ich stehe emotional keineswegs nur auf Seiten der Arbeitnehmer. Ich kann die Arbeitgeber genau so gut verstehen. Aber die aus meiner Sicht zu einseitigen Eingangsbeiträge in diesem Topic reizten mich zu einer Gegenposition.
Ich selbst bin für meinen Arbeitgeber wertvoll - genau so, wie meine Mitarbeiter für mich wertvoll sind. Da stellt sich das Thema "Bagatelldeklikte" nicht. Aber es gibt auch noch andere Jobs.
Ich habe in der Diskussion den Eindruck gewonnen, dass einige Teilnehmer hier den Arbeitgebern grundsätzlich das Recht zusprechen wollen, Arbeitnehmer jederzeit ohne Angaben von Gründen zu kündigen. Ich verstehe diese Position zwar, teile sie aber nicht. Insbesondere im Bereich schlecht qualifizierter Tätigtigkeiten hat der Arbeitgeber eine enorm starke Position gegenüber dem Arbeitnehmer. Da ist eben kein Kräftegleichgewicht vorhanden, sondern auf Grund ökonomischer Zwänge kann der Arbeitgeber sich fast alles erlauben. Denn die Alternative wäre für die schlechtqualifizierten Arbeitnehmer eben nicht etwa ein anderer Job - sondern Sozialhilfe und damit einhergehend eine ruinierte Zukunft für die eigenen Kinder.
Ich ärgere mich über die ekelhafte Doppelmoral beim Thema "gesetzliche Arbeitszeiten" - aber wenigstens werde ich für meine Zeit gut bezahlt. Und was ist mit den Millionen Menschen, die als Verkäufer bei Schlecker arbeiten, als Postboten oder in Putzkolonnen? Diese Menschen werden meiner Meinung nach bereits offiziell schlecht bezahlt und mies behandelt. Aber darüber hinaus wird in diesen Bereichen die sowieso schon schlechte Bezahlung und die miesen Arbeitsbedinungen noch weiter verschlechtert, in dem die Arbeitnehmer unter Druck gesetzt werden. Kostenlose Überstunden, Streß, Arbeitsantritt trotz Krankheit. Permanente Bespitzelung. Und wer dagegen aufmuckt - wird eben gefeuert. In diesen Bereichen sind die Mitarbeiter austauschbar - also bringt die permanente Kündigungsdrohung die Menschen dazu, noch üblere Arbeitsbedingungen zu akzeptieren.
Klar, aus einer rein kapitalistischen Sicht kann man weiterhin die Position vertreten: die Firma gehört nun mal den Eigentümern (vertreten durch das Management) und alle Arbeitsverträge sind freiwillig. Wer bereit ist, als moderner Arbeitssklave in solchen Unternehmen zu arbeiten, macht das freiwillig.
Ich kann und will mich nicht solchen Denkweisen anschließen. Ich bin überzeugt davon, dass solche Auswüchse vermieden werden müssen. Ich habe zwar auch kein Patentrezept - aber ich werde mich niemals der Meinung anschließen, dass Arbeitgeber eben alles tun dürfen, so lange keine körperliche Gewalt im Spiel ist. Mit anderen Worten: ich bin ein überzeugter Vertreter der SOZIALEN Marktwirtschaft. Und dazu gehört eben auch ein funktioniernder Kündigungsschutz um die weniger priveligierten Arbeitnehmer vor zu starker Ausbeutung zu schützen.
Aber das ist nur meine private Meinung. Abseits der Wahlurne hat diese Meinung nicht mehr Anspruch auf "Wahrheit" als jeder andere Meinung auch. :-) MfG Frank
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