Zitat von flobotron Israel wurde durch ein UN-Mandat gegründet und ist damit ein souveräner Staat, auch wenn das einigen arabischen Diktaturen nicht passt. Palästina wird soweit ich weiß ja nicht einmal von eben jenen Diktauren als souverän bezeichnet. Denn neben der äußeren Souveränität, die Sie beschreiben, gibt es auch eine Innere. Wikipedia bezeichnet das mit "Staatsgewalt innehalten". Wer hält die Staatsgewalt in "Palästina" inne? Die Hamas, die Fatah, die Palästinensischr Autonomiebehörde? Ich denke ich kann schon davon sprechen, dass Israel, wie Spanien auch, ein souveräner Staat und das Westjordanland es nicht ist.
Ich möchte Sie an meine Entgegnung an RA verweisen. Ihre Entschlossenheit ändert leider auch hier am Problem wenig.
Zitat von flobotron Warum fremde Siedler und Armeen? Wem gehört das Westjordanland? Erst gehörte es zum Osmanischen Reich, dann den Briten, die es im Teilungsplan von 1947 als einen echten Staat Palästina ausrufen wollten, der aber von Jordanien 1948 eingenommen und annektiert wurde. Jordanien verlor das Gebiet wieder im Sechs-Tage-Krieg an Israel und trat 1988 seinen Anspruch daran ab. Juden haben in diesem Gebiet schon seit mehreren tausend Jahren gelebt, wie die Araber auch. Also warum sollte es auf einmal Juden verboten sein dort zu siedeln, Arabern jedoch nicht?
Richtiger wäre wohl, daß Juden schon seit mehreren tausend Jahren *nicht* mehr in diesem Gebiet gelebt haben. Aus einer winzigen Minderheit hauptsächlich um Jerusalem herum einen solchen Anspruch herzuleiten, halte ich für beliebig. Wahrscheinlich gab es bis in die 1940er Jahre mehr armenische Christen in Jerusalem als Juden...
Zitat von flobotron Inwiefern "unabänderliche Realität"? Wie ich das sehr, so ändert sich die "Realität" in diesem Gebiet ständig. Schon allein dieses Abkommen zeigt doch, dass Israel bereit ist den Palästinensern eine gewisse innere Souveränität zuzugestehn, was ich schon ein großen Schritt hin zu einem eigenen palästinensischen Staat finde.
Da haben Sie das Dilemma. Sie sprechen auch von Palästinensern. Vielleicht nicht im Sinn eines Volkes oder einer Nation, welches ja bekanntermaßen über ein Selbstbestimmungsrecht verfügt, aber was ist denn diese Gruppe dort? Eine Schicksalsgemeinschaft? Eine Schutz- und Trutzgemeinschaft? Eine ethnische Gemeinschaft? Selbst wenn sie nur den Willen dazu hätten, sich als Volk zu konstituieren, würde das mit großer Wahrscheinlichkeit schon den Anspruch an eine Willensnation erfüllen. Die Argumentation "Es gibt gar keine Palästinenser" mag ja historisch korrekt sein, so bildet sie aber nicht die Wirklichkeit im hier und jetzt ab. Es sind diese Kunstgriffe, die mich maßlos ärgern. Komme ich mit meiner Argumentation nicht in der Gegenwart durch, suche ich mir einen entsprechenden und wohl abgegrenzten Abschnitt in der Vergangenheit und versuche dort mein Glück. Genau das ist diese Art der Argumentation...
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