Zu ihrem beitrag schreib ich heute abend vieleicht noch etwas wenn ich die Zeit dafür finde.
Aber da es gut zu dem Thema hier passt würde ich gerne einen Beitrag von Klaus Bittermann zitieren, der sich mit Staatgründung Israels befasst:
"»Jedes Volk hat sich irgendwann in der Geschichte seinen Platz mit Gewalt genommen«, schreibt Wolfgang Pohrt in der taz schon 1982, wo es ihm darum ging zu begründen, warum die Linke der Krieg zwischen Juden und Palästinenser eigentlich ratlos hätte machen müssen, weil beide Parteien einen exklusiven Besitzanspruch auf das gleiche Stückchen Land erheben, dieser Anspruch sich historisch aber nicht legitimieren läßt.
Vertreibung, Eroberung, Unterjochung gehört zur Gründung einer Nation seit jeher dazu. Die Inbesitznahme eines Landes ist kein legitimer Akt, und es ist Unrecht, Menschen zu vertreiben, nur weil sie einer falschen Nationalität angehören, aber dieses Unrecht ist nicht etwa eine »Verfälschung des Nationalstaatsidee« ist, sondern ihr »Wesen«. In Palästina standen sich zwei gleiche Rechte gegenüber. Zwischen gleichen Rechten entscheidet die Gewalt, und Israel hatte in diesem Konflikt die bessere Armee und somit die besseren Karten. Das ist kein Zynismus, sondern die einem Nationalstaat inhärente Bedingung. Inzwischen spricht alles dafür, daß Israel mehr als nur eine Episode in der jüngeren Geschichte ist, weshalb es klug wäre, wenn sich die Palästinenser langsam mit der Situation arrangieren würden. Unter arabischer Herrschaft ging es ihnen zum Teil noch schlechter, während es denjenigen Palästinensern, die die israelische Staatsbürgerschaft angenommen haben, vergleichsweise gut geht. Gefahr droht ihnen weniger von den Israelis, sondern von der Hamas, für die sie als Verräter an der heiligen Sache gelten.
[...]
Die entscheidende Frage ist: Wie geht Israel mit seinen Minderheiten um? Sicher nicht zur Zufriedenheit der Minderheiten, aber besser als jeder andere Staat, der sich von Rebellen oder vielleicht auch nur von einer imaginären Gefahr bedroht sieht, mit der die Repression und Ausrottung ethnischer Minderheiten üblicherweise begründet wird, die in etlichen Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens in viel größerem Maßstab stattfinden als in Israel. Dennoch wird immer wieder Israel von den Vereinten Nationen in 25 Prozent aller Resolutionen verurteilt, als ob auf einem Gebiet in der Größe Hessens 25 Prozent des Unrechts auf der Welt stattfinden würde. Würde dieser Unrechtsstaat jedoch verschwinden, würde es im Nahen Osten nicht friedlicher werden. Die Palästinenser würden dann vermutlich immer noch keinen eigenen Staat bekommen. Nur die arabischen Staaten hätten ein Problem: Sie müßten sich ein neues Feindbild suchen. Vielleicht die Palästinenser. "
Q:http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...det_die_gewalt/
mfg flobotron
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