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RE: Zitat des Tages: Die Bischöfin erschrickt
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Zitat von Kaa
Zitat von Ungelt Strahlende Selbstgewissheit ist für mich jedenfalls keine sehr "adequate Spur".
Für mich schon. Noch dazu wenn man weiß, daß die Person gelitten hat. Das beste wäre, alle Leute hätten strahlendes Selbstbewußtsein. Achso, Selbstgewissheit. Nein, das ist auch für mich unter aller Kanone.
Was Frau K. persönlich durchlitten hat, davon habe ich keine Ahnung. Möglicherweise so viel, daß jede Ihre Tat und jedes Wort und jede Tat von diesem Blickwinkel aus verständlich und leicht entschuldbar ist. Keine Ahnung. Wovon ich reden wollte, ist das, was nach Aussen getragen wird, meinem Eindruck nach. (Denn zwischen dem, was "gesendet" und "empfangen" wird, kann es ja auch noch Unterschiede geben, in meinem Fall möglicherweise besonders große.)
Ob es nun gut wäre, wenn alle Leute ein strahlendes Selbstbewustsein hätten? Selbstbewußstsein ist meinem Verständnis nach eine rein innere Angelegenheit. Es wäre dann wohl nicht immer "begründet", denn auf was soll es sich denn stützen? Auf die tollen Eigenschaften der menschlichen Spezies? Selbstzweifel gehören einfach zum kompletten Menschen dazu, und diese nagen doch zwangsläufig am Selbstbewußtsein, nicht? Das Fehlen dieser Selbstzweifel ist für mich ein Element, das mir zumindest unverständlich bleibt und mich auch skeptisch macht..
Mit Selbstgewissheit wollte ich jedenfalls ausdrücken, daß ich die sichtbare, oder besser nach Außen getragene Komponente des Selbstbewustseins meine. Mir ist klar, daß es in ihrem Fall wohl als so etwas wie eine etwas naive Werbebotschaft verstanden werden soll - "seht her, so selbstsicher und fröhlich kann man sein, wenn man dem richtigen Glauben besitzt". Das widerspricht allerdings komplett meiner Vorstellung von Religiosität. Ob der liebe Gott damit etwa unter Druck gesetzt werden soll? Ist alles schon klar?
Ich glaube aber auch zu verstehen, daß sich dieser Zugang wahrscheinlich insbesondere für Frauen anbietet, denn dieses "gebückte und zweifelnde" paßt wohl in der Regel weniger zu ihrem Selbstbild. Auch, daß wir auf diese Weise dann alle zu "Kindern" werden, denen die christliche Übermutter fröhlich den richtigen Weg weisen kann. Bei mir kommen dann allerdings schnell auch Assoziationen auf, die beim "weichen Wasser", das "den Stein bricht" beginnen, sich über "Frauen sind die besseren Menschen" fortsetzen, und, ich bitte um Nachsicht, irgendwo beim Mutterkreuz leider enden.
Liebe Grüße, Ungelt (der auch nicht schlafen kann )
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