|
Zettel
Beiträge: 20.200
|
27.02.2010 10:00 |
|
Kleiner Nachtrag zu dieser Diskussion
|
Antworten
|
|
Es ehrt die Diskutanten dieses Threads, daß niemand - wenn ich nichts überlesen habe - auf den Gedanken gekommen ist, Frau Käßmann hätte zurücktreten müssen, weil sie eine Frau ist.
Das ist freilich außerhalb dieses Forums allen Ernstes behauptet worden; u.a. von Alice Schwarzer, deren Fähigkeit, alles in dieser Welt als Zeichen für die Benachteiligung von Frauen zu sehen, schon etwas Paranoides hat. ("Es ist nicht verwegen zu behaupten: Ein Mann in der Lage wäre nicht zurückgetreten! Man hätte die Geschichte vermutlich auch gar nicht als so skandalös empfunden").
Darauf nun hat, etwas verspätet, gestern Nachmittag Markus Becker geantwortet, ebenfalls in "Spiegel-Online". Er weist auf das hin, was außerhalb der Scheuklappen-Welt von Feministinnen auf der Hand liegt:
Zitat von Markus Becker Bisher weitgehend unwidersprochen steht die Behauptung im Raum, eine derartige Trunkenheitsfahrt wäre einem Mann nachgesehen worden. Woher diese Meinung kommt, bleibt rätselhaft. Stellen wir uns vor, ein erzkonservativer Kirchenmann wäre betrunken über eine rote Ampel gefahren. Sagen wir, ein Bischof Walter Mixa wäre den Polizeibeamten aus dem Auto entgegengetorkelt. Man darf mit einiger Sicherheit annehmen, dass er öffentlich in der Luft zerfetzt worden wäre - unbesehen seines Geschlechts.
Man darf dieses kleine Gedankenexperiment ergänzen: Er wäre nicht nur als Mann öffentlich verurteilt worden, sondern auch als Konservativer und als Katholik.
Frau Käßmann hingegen ist in der öffentlichen Diskussion überwiegend nachgerade unglaublich nachsichtig behandelt worden. Daraus eine Benachteiligung zu machen, weil sie eine Frau ist - das ist ein beeindruckendes Beispiel für die seltsame, die eben schon ans Paranoide grenzende Weltsicht von Alice Schwarzer und ihren GefolgsleutInnen.
|