Leider fand ich im Web nur wenig Material über die Geschichte des Heftpflasters in der Deutschn'kratschn'plik, zur Erbauung seien aber die ephemeren Lesefrüchte hier aufgestapelt.
Erstens: Was im Westen "Hansaplast", das ist im Osten "Gothaplast". Die Marke existiert noch und wirbt mit ihrer Tradition. Elke Ziegler aus Thüringen spottet:
Zitat von Elke Ziegler, 24.9.2009Gothaplast, die Verbandpflasterfabrik schaltete heute in TA eine komplette Seite als Dankeschön an ihre Kunden für 65 Jahre Treue. Und da ist zu lesen: Es gibt ein Rezept voranzukommen: Ihre Treue! Was habe ich denn auch für eine Wahl, wenn ich mich verletze oder in den letzten 65 Jahren verletzte. Für mich als DDR-Bürger gab es ja nur Gothaplast. Aber davon abgesehen, fühle ich mich nun verpflichtet weiterhin meine Finger dem Küchenmesser darzubieten, damit Gothaplast überlebt. Denn wer eine Seite für 4267 Euro schaltet, den müssen wir als TA-lastige Tagebuchschreiber doch belohnen !!
Zweitens: Gothaplast war besser als Hansaplast! Meint jedenfalls Postkugel im Trabantforum.
Zitat von Postkugel, 22.6.2005Nochmal zurueck zum Warndreieck: Ich kann nur jeden empfehlen, es an manchen Stellen mit der Originalitaet nicht zu uebertreiben, wenn man denn das Fahrzeug im normalen Strassenverkehr bewegen will. Und dazu gehoert fuer mich nunmal ein modernes Warndreieck (das DDR-Ding kann man ja noch zusaetzlich mitnehmen, es taugt aber wirklich nicht's!). Bei den Verbandskaesten ist die Sache eher umgedreht: Da waren die DDR-Teile echt besser! Zwar sind die mittlerweile abgelaufen, aber da war wenigstens eine brauchbare Schere und ordentliches Gothaplast drin. Mit den heutigen Dingern ist man auch wieder verraten und verkauft...
Sollen wir das als empirisches Datum gegen Ihre Hypothese werten, verehrter Zettel, oder diagnostizieren wir lieber verbohrte Ostalgie?
Drittens: Vom Pflaster braucht man bekanntlich nicht nur das Pflaster, sondern auch die Rolle. Zum Beispiel, wenn man Spulen für Hifi-Systeme selber wickeln will. Auf diesem Gebiet schneidet das alte Gothaplast aus der DDR nicht so gut ab, meint HCW aus Darmstadt:
Zitat von HCW, 15.6.2008Ich nehme an, Hatschi meinte richtige Wickelkerne mit Seitenscheiben; da fallen mir spontan die Wickelkerne für EI- und M-Schnitt-Trafos ein, die manche Hersteller auch verwenden. Die sind aus (z.T. noch kurzfaserverstärktem) PA und damit wirklich stabil, findet man öfters bei Restposten, und bekommt man vielleicht sogar bei Trafowickeleien. Der Werkstoff ist wichtiger als die nach Aussehen scheinbare Stabiität; in der DDR wurden gerne die Gothaplast-Pflasterrollen verwendet, die aber aus normalem Polystyrol waren und entsprechend oft platzten.
Viertens: Heftpflaster und Kerzen mögen sich bedeutend weiterentwickelt haben. K. Pok aus Sachsen weist hingegen auf ein Produkt hin, dessen Qualität nach wie vor beklagenswert niedrig ist:
Zitat von K.Pok, 11.2.2008Ich habe bisher -weder in der DDR noch jetzt - je einen vernünftigen Dosenöffner gefunden. Die funktionieren alle nicht, oder nur bei einigen Büchsenarten und wenn man nicht aufpasst, braucht man anschließend Hansa- oder Gothaplast.
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