Sehr geehrter Zettel,
Sie leiten Ihren -- im übrigen hervorragenden -- Beitrag folgendermaßen ein:
"... widerlegt ist diese Hypothese (mit der seit zehn Jahren ausbleibenden Erwärmung) nicht; es kann sich um ein vorübergehendes Plateau innerhalb eines langfristigen Anstiegs handeln."
Wissenschaftliche Hypothesen misst man an ihren Voraussagen; treten sie nicht ein, ist die Hypothese widerlegt. Verfechter der Hypothese menschengemachter globaler Erwärmung sagten dramatisch steigende globale Temperaturen voraus. Die globalen Temperaturen sind seit 1998 nicht mehr signifikant gestiegen. Es mit der Möglichkeit eines vorübergehenden Plateaus zu entschuldigen reicht nicht: Es bedeutet, dass die Modelle unvollständig sind und das wirkliche Klimageschehen nicht wiedergeben.
Wem das nicht reicht: Die Modelle sagten eine besondere Erwärmung der unteren Troposphäre über den niedrigen Breiten voraus. Diese ist nicht vorhanden. Sie sagten eine „Positive Wasserdampf-Rückkopplung“ voraus. Eine solche gibt es nicht. Und sie sagten besonders schneearme Winter voraus. Doch selbst wenn man die besonders scheenreichen Winter 2007/2008 und 2009/2010 als bedeutungslose „Wetterereignisse“ fortläßt, kann den vorausgesagten Trend nicht erkennen.
Wie geht das IPCC damit um, dass seine Hypothese am Widerlegbarkeitskriterium scheitert? Folgendermaßen: "Wir erkennen, dass -- im Unterschied zum klassischen Konzept Poppers (1982) -- unser Bewertungsprozess nicht so klar ist wie eine blosse Suche nach 'Widerlegbarkeit'." Die wenigsten von uns haben die Zeit, auf den betreffenden Feldern zu Experten zu werden. Dagegen sind die Grundsätze wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns wie jene der Nachvollziehbarkeit und der Widerlegbarkeit sogar Kindern verständlich: Erzählungen vom unsichtbaren Spaghettimonster, das man nicht sehen kann, weil es eben unsichtbar ist, lösen höchstens Kichern aus.
Klimatologen bleiben jedoch todernst, wenn sie von "Positiver Wasserdampf-Rückkopplung", "Troposphärischen Hotspots", schneearmen Wintern oder "Hockeyschläger-Kurven" reden, die nur deswegen nicht sichtbar seien, weil man die richtigen statistischen Auswertungen noch nicht gefunden habe. Dem unvoreingenommenen Beobachter könnte der Verdacht kommen, dass die Klimatologie nicht länger in der Lage sei, Fehler einzugestehen geschweige denn sie selbst zu korrigieren. Es scheint fast, als würde man die Methoden der gewünschten Erkenntnis anpassen und nicht umgekehrt. Dies wäre umso beunruhigender, als gerade auf diesem Feld so viel abhängt von der Datenanalyse, Parameterwahl usw. während die Politik von diesen Erkenntnissen unseren Wohlstand und unsere Freiheit abhängig macht.
|