Zitat von Zettel Der aktuelle Bericht des IPCC steht im Netz, sogar samt aller Anmerkungen der Referees zu den Beiträgen. Ich habe darin elektronisch "geblättert", das eine oder andere zu lesen versucht. Obwohl ich eine halbwegs ordentliche naturwissenschaftliche Grundausbildung habe, konnte ich vieles nicht verstehen, geschweige denn beurteilen. Ich habe schlicht kein Urteil.
Das ist mir ähnlich gegangen. Und mein persönlicher Eindruck vom "wissenschaftlichen" Teil ist, daß die Unverständlichkeit gewollt ist. Auch ein so komplexes Spezialgebiet kann man (wenn man schon so viele Seiten Platz hat und genug Geld und Zeit für die Aufbereitung) verständlich präsentieren, wenn man will. Der Bericht ist ein ziemliches Chaos, die Grundannahmen und Thesen sind nicht sauber dargestellt, alle möglichen angeblichen Folgewirkungen werden wirr nebeneinander gehäuft. Die Gesamtpräsentation soll einschüchtern, kompliziert und wissenschaftlich aussehen, ohne wirklich greifbar zu sein.
Mein Gesamturteil bezieht sich deshalb auf die Zusammenfassung (die für die Politiker). Das ist die Kernbotschaft des IPCC, die eigentliche Hypothese, wie immer die auch hergeleitet worden sein soll.
Und in dieser Hypothese gibt es ausschließlich lineare Temperaturanstiege, ohne Pausen und Plateaus, es gibt ebenso lineare Meeresspiegelanstiege - in unterschiedlichen Szenarios (mit dem CO2-Ausstoß als wesentlichen Parameter), aber alle mit gleicher Struktur. Und diese Grundaussage ist durch die gemessenen Daten der letzten 10 Jahre widerlegt. Das kann auch nicht dadurch repariert werden, daß nun irgendwo an den Modellen rumgeschraubt wird und dann angeblich der neue Temperaturverlauf reproduziert werden kann. Die Ausgangshypothese bleibt trotzdem tot und die Glaubwürdigkeit ist allemal weg.
Insbesondere beruht die zentrale Argumentation des IPCC ja darauf, daß angeblich alle Klimafaktoren bekannt wären. Der menschliche Einfluß ist NICHT direkt bewiesen worden. Wenn das der Fall wäre, könnte man mit Nachbesserungen oder neu auftauchenden Faktoren ganz gut leben. Aber das IPCC hat ja behauptet (hatte ich schon mehrfach im Forum verlinkt), daß es ALLE das Klima beeinflussenden Faktoren kennen und in der Größenordnung zuverlässig einschätzen könne (alleine schon die Anmaßung einer solchen Behauptung fand ich von Anfang an verstörend). Und weil eben alle anderen Faktoren nicht zum gemessenen Temperaturanstieg der 90er Jahre passen, bliebe nur der Mensch bzw. die Treibhausgase als mögliche Erklärung. Diese "Beweisführung" ist die zentrale Basis der ganzen IPCC-Hypothese.
Und mit ihren Nachbesserungen haben die IPCC-Leute de facto diese ihre Argumentation selber ad absurdum geführt. Sie haben neue Faktoren "entdeckt", nur mit diesen können sie die letzten 10 Jahre erklären. Und das zeigt, daß noch weitere unentdeckte Faktoren existieren können, daß die Ausschließlichkeitsbehauptung des IPCC grundsätzlich falsch war - und damit alle Folgerungen daraus.
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