Zitat von dirk
Zitat aber an der Theoriediskussion in einem mir fremden Forschungsgebiet kann ich mich nicht mit einem eigenen Urteil beteiligen.
dennoch betrachten Sie die Argumente für und wider und schätzen deren Gehalt ab. Vielleicht versehen Sie Ihre Einschätzung mit etwas mehr Unschärfe, als es die Fachleute tun könnten, sprich ihr grauer Bereich, ihr "Konfidenzbereich", ist etwas größer, aber Sie tun es dennoch, haben es bereits mehrfach getan. Damit tun sie genau das, was die meisten "Skeptiker" auch tun, wie gesagt vielleicht nur mit einem größeren Konfidenzintervall. Sie verzichten lediglich darauf, selber eine Hypothese, gar eine Gegenhypothese, aufstellen. Das machen aber auch die wenigsten.
Ich sehe, lieber Dirk, da schon einen prinzipiellen Unterschied.
Was ich a bisserl beurteilen kann, das ist die Art, wie der Forschungsprozeß abläuft, wenn alles in Ordnung ist. Dazu gehört, daß man so lange, bis eine Theorie so stark belegt ist, daß sie als gesichertes Wissen gelten kann, alternativen Theorien Raum läßt. Dazu gehört, daß man die Argumente von Spezialisten für bestimmte Teilgebiete - hier zum Beispiel die Messung des Meeresspiegels, die Ursachen für Hurricans und das Zustandekommen von Dürren, über diese drei Beispiele habe ich geschrieben - genügend würdigt. Dazu gehört eine faire Publikationspolitik usw.
Dazu gehört vor allem, das niemand seine subjektive Überzeugung, daß eine bestimmte Theorie stimmt, mit gesichertem Wissen verwechseln darf. Und dazu gehört, daß Wissenschaftler allein der Wahrheit verpflichtet sind und sich nicht von Ideologien oder gar politischen Strömungen beeinflussen lassen dürfen.
In diesen und anderen Punkten sehe ich Defizite in der gegenwärtigen Klimaforschung, und darüber, lieber Dirk, schreibe ich. Über die Ursache der globalen Erwärmung habe ich kein Urteil.
Ich weiß, daß meine Position etwas ungewöhnlich ist, und deshalb werde ich wohl gelegentlich mißverstanden, so wie auch Sie mich offenbar mißverstanden haben.
Ich kritisiere den Wissenschaftsprozeß in diesem Bereich, ich kritisiere nicht eine bestimmte Theorie. Das ist eine Frage der Ebene der Analyse und nicht eine Frage des Konfidenzintervalls.
Herzlich, Zettel
|