Zitat von vivendi Was mich immer wieder befremdet, ist die Tatsache, dass finanzielle Mittel in unfassbarer Grösse in "Projekte" investiert werden, ohne sie mit geeigneten Kontrollmechanismen zu verknüpfen.
Zitat ... Summe von 30 Milliarden USD für Entwicklungsländer in den nächsten drei Jahren (2010–) eingegangen wurde, um zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.
Aber schon die Zielsetzungen des Projekts sind so vage und populistisch definiert, dass es unmöglich ist, einen Massstab für Erfolg oder Misserfolg des Projektes festzulegen, also ist auch nichts kontrollierbar. Der Klimawandel lässt sich nicht bekämpfen, er ist Teil des Universums. Die genannten 2°C zulässiger Erwärmung sind ebenso unsinnig, weil es keinen Thermostaten gibt; im besten Fall handelt es sich um eine Wirkung, deren Ursachen man steuern kann, oder eben nicht. Wirkungen lassen sich nur über "Ursachen" beeinflussen.
Ja, so ist es. Ich kenne keine einzige Publikation, die zeigt, in welchem Maß oder ob überhaupt die bisherigen Maßnahmen zum "Klimaschutz" irgendeine Wirkung gehabt haben.
In dem kurzen Überblicksartikel, den ich hier verlinkt habe, konstatieren Rahmstorf, Hansen et al., daß die gemessene globale Erwärmung sich am oberen Rand des Vorhergesagten bewege. Einmal angenommen, daß stimmt: Beweisen sie damit nicht, daß der gesamte "Klimaschutz" bis 2006 (dem letzten erfaßten Jahr) für die Katz war?
Wenn man bedenkt, daß - wie Sie das richtig schreiben - Unsummen in ein Projekt investiert werden, dann müßte dazu doch notwendigerweise die Evaluation gehören, wie bei jedem Projekt: Welche Maßnahmen waren ihr Geld wert, welche nicht? Welche Maßnahmen waren es wert, die individuelle Freiheit so drastisch einzuschränken wie zB das Glühlampenverbot? Welche positiven Folgen lassen sich messen?
Man kann argumentieren, es sei zu früh, solche Folgen zu messen. Aber ich sehe nicht, daß man das überhaupt will und es vorbereitet. Man gibt Geld mit vollen Händen aus und sieht, scheint mir, schon darin einen Erfolg.
Wie das EU-Parlament in der zitierten Entschließung. Wo hat es das jemals gegeben, daß ein Parlament es bedauert, daß es nicht mehr von dem Geld der Steuerzahler ausgeben darf, die es gewählt haben?
Kurzum, lieber Vivendi, ich kann Ihnen nur voll zustimmen. Dieses Verschleudern von Mitteln hat - auch hier kann man wieder leicht die religiöse Parallele ziehen - den Charakter des Opferns oder eines Potlatsch.
Herzlich, Zettel
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