Zitat von Calimero Was hindert denn Einwanderer daran, Richter zu werden? Wahrscheinlich dieselben Gründe die auch einen Richter Calimero verhindern ... kein Plan von Jura, keine ausreichende Qualifikation, kein Interesse. Hm, woher will die Gute dann die Richter mit Migrationshintergrund nehmen? Will sie die importieren?
Sie ist ja selbst Juristin. Ich verstehe das als Aufforderung an Türkischstämmige, Jura zu studieren und in den Staatsdienst zu gehen. Das ist natürlich nicht nur eine Frage der Motivation, sondern auch der Leistung. Ich nehme an, es ist immer noch so, daß eine bestimmte Mindestnote beim Zweiten Staatsexamen die Voraussetzung für die Aufnahme in den Staatsdienst ist.
Zitat von Calimero Und vor allem - warum eigentlich? Ist es wirklich notwendig, dass migrationshintergründlerische Kriminelle einem migrationshintergründlerischen Richter vorgeführt werden sollten? Nochmals - warum? Wegen der Sprache? Wegen der hier einzuhaltenden Gesetze? Die sollten doch für alle im Land lebenden gleich sein, oder irre ich da?
Ja, das alles können natürlich nicht die Motive sein, und nach der Lektüre des Interviews sehe ich auch keinen Hinweis darauf, daß Frau Özkan es so versteht. Hier ist der Kontext:
Zitat von Interview Özkan: (...) Unsere Welt ist nun mal so. Deutschland ist ein Zuwanderungsland.
Morgenpost Online: Das zu erkennen, hat sich Ihre Partei recht schwer getan.
Özkan: Finde ich auch. Die Einsicht kam spät. Aber dann hat sie auch sehr schnell die richtigen Schritte gemacht.
Morgenpost Online: Und ist mit Ihrer Berufung schon am Ziel?
Özkan: Nein. Wir alle sind noch nicht am Ziel. Ein Beispiel: Wir brauchen an unseren Gerichten dringend mehr Richter mit Migrationshintergrund. Damit die Betroffen auch sehen, hier entscheidet nicht eine fremde Autorität, sondern wir gehören da auch zu.
Es geht in der Passage also darum, daß Deutschland ein Zuwanderungsland ist. Ich würde lieber bei dem guten deutschen Begriff des Einwanderungslands bleiben und sagen: Einwanderer assimilieren sich in dem Maß, in dem sie sich mit ihrer neuen Heimat identifizieren. Dazu gehört auch, daß sie bei Behörden, in der Justiz usw. Vertreter ihrer Gruppe antreffen. - Siehe dazu auch meine Antwort an Rayson.
Zitat von Calimero Einerseits wäre es interessant zu erfahren ob Frau Özkan sich zufrieden zurücklehnen würde, wenn es in Deutschland nunmehr eine verstärkte Rekrutierung taiwanesischer, australischer, oder brasilianischer Richter geben würde. Andererseits gibt sie damit zu, dass es hierzulande eine besondere Problemklientel gibt.
Ja, natürlich gibt es die. Und Frau Özkan sagt, daß es so ist. Wieso sehen Sie das, lieber Calimero, als ein "Zugeben"? Hat Frau Özkan denn (rhetorisch gefragt) je eine andere Position vertreten?
Sie bejaht ja explizit, daß(so der Redakteur von "Morgenpost-Online") "sich Migranten aus der Türkei schwerer mit der Integration als andere", und sagt dazu:
Zitat von Interview Özkan: Ein wesentlicher Grund ist, dass wir in den Familien immer noch diesen Verbundgedanken, dieses sehr starke Zusammengehörigkeitsgefühl haben. Der verhindert manchmal, dass die Kinder rechtzeitig die Sprache lernen, frühzeitig am Bildungssystem teilnehmen.
Zitat von Calimero Nach ihren zwei Fettnapftritten in kürzester Zeit (Richter und Kruzifixe) dürfte ihm das mittlerweile leid tun.
Im jetzigen Fall kann ich weit und breit keinen Fettnapf sehen, sondern nur politische Vernunft. Das mit dem Kruzifix ist mir entgangen. Was hat sie denn da gesagt?
Herzlich, Zettel
PS: Ich würde mich, lieber Calimero, nicht wundern, wenn diejenigen, die gegen eine Assimilation sind, sich auf Frau Özkan einschießen. Und zwar bei den islamischen Fundamentalisten ebenso wie bei jenen Deutschen, die wie die Islamisten der Meinung sind, daß Türken Türken bleiben und nicht Deutsche werden sollten.
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