Lieber Zettel,
mir geht es nicht um eine Bewertung der Ministerin, sondern um das, was in ihrer Sprache zum Ausdruck kommt. Und wenn aus ihrer Sicht dafür zu sorgen ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund auf Richter mit Migrationshintergrund treffen sollen, weil sie sonst einer "fremden Autorität" gegenüberstehen, dann sind diese Menschen aus ihrer Sicht eben keine Deutschen wie du und ich, sondern etwas davon Abweichendes.
Und dass Deutsche mit Migrationshintergrund verstärkt in öffentliche Ämter kommen, kann keine politische Maßnahme sein, sondern wäre das stinknormale Ergebnis eines gut verlaufenden Integrationsprozesses. Es ist eine politische Unsitte, die Mühen auf dem Weg zum Ziel dadurch zu umgehen, dass man das Ziel mit staatlichem Handeln vorwegzunehmen versucht.
Es ist doch bezeichnend, dass eben nicht die quotengeilen Parteien es geschafft haben, Deutschland die erste Kanzlerin und den ersten Minister mit Migrationshintergrund zu bescheren, sondern die solchem Treiben eher abholden "bürgerlichen". -- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
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