Zitat von Gansguoter Ich stoße mich - an anscheinend andere auch - daran, dass Frau Ö. ausgerechnet "mehr Richter mit Migrationshintergrund" fordert, dies damit begründet, dass deutschstämmige Richter als "fremde Autorität" verstanden würden und folglich hier an Angeklagte mit Migrationshintergrund denkt. Das heißt im Klartext doch: Türkisch(stämmig)e Richter für türkisch(stämmig)e Angeklagte. Und mit dieser Forderung habe ich ein Problem.
Diese Forderung hat ja Frau Özkan nicht erhoben. Und sie kann sie auch gar nicht erhoben haben, weil sie als Juristin natürlich weiß, daß das gesetzwidrig wäre. Niemand darf seinem gesetzlichen Richter entzogen werden; und wer der jeweilige gesetzliche Richter ist, das ergibt sich aus dem Geschäftsverteilungsplan des betreffenden Gerichts. Meist wird meines Wissens nach Anfangsbuchstaben der Namen von Angeklagten bzw. Klägern oder Beklagten verteilt.
Ich glaube, lieber Gansguoter, wir drehen uns a bisserl im Kreis. Ich bin versucht, das zum dritten Mal so ähnlich zu schreiben (gut, ich tu's ): Frau Özkan sagte, daß die CDU die richtigen Schritte gemacht hätte, nachdem sie einsah, daß Deutschland ein Zuwanderungsland ist. Darauf fragt sie der Redakteur: "Und ist mit Ihrer Berufung schon am Ziel?"
Darauf antwortet Frau Özkan das Selbstverständliche: Daß man damit noch nicht am Ziel sei. Und nennt dann "ein Beispiel": "Wir brauchen an unseren Gerichten dringend mehr Richter mit Migrationshintergrund. Damit die Betroffen auch sehen, hier entscheidet nicht eine fremde Autorität, sondern wir gehören da auch zu."
Von einer Quote, wie das hier im Thread vermutet wurde, oder von dem Anspruch, daß türkischstämmige Angeklagte von türkischstämmigen Richten abgeurteilt werden müßten, ist nicht die Rede.
Herzlich, Zettel
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