Zitat von Zettel"Aber es war ein Mißbrauch des Gnadenrechts."
Aber das ändert aus meiner Sicht nichts daran, daß ein Gouverneur sich an das Gesetz zu halten hat, und zwar an dessen Geist und nicht nur seinen Buchstaben. Wenn jemand in einem Staat, in dem die Todesstrafe existiert, es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, Gnadengesuche abzulehnen, dann darf er in diesem Staat meines Erachtens nicht das Amt des Gouverneurs anstreben.
Mag sein. Bezogen auf George H. Ryan aber liegt doch etwas ganz anderes vor. Hier ist jemand aus jahrelanger Erfahrung (die man sich vorher nur schwerlich vorstellen kann) und nach persönlicher Auseinandersetzung mit dem Thema zu einem Schluss gekommen, den er dann ohne Verletzung der Gesetze und in öffentlicher und nachvollziehbarer Begründung umgesetzt hat. Innerhalb dieses Rahmens würde ich eher von einem provozierenden Beitrag zur Diskussion ueber die Todesstrafe reden, der nebenbei 169 Menschen das Leben rettet, als von einem "Mißbrauch des Gnadenrechts."
Meine Grundthese war ja, dass unter Zugrundelegung der Ryan'schen Argumente auch der Gouverneur Gnadenlos aus Texas einige der 152 Menschen hätte begnadigen können. Der Hinweis von Auslaender, dass in Texas die Kopf-Ab-Fraktion ein wesentlich subtileres rechtliches System aufgebaut hat um ihr "barbarisches Relikt" (Zettel) abzusichern hat dies natürlich relativiert.
Zitat von Zettel Wenn jemand in einem Staat, in dem die Todesstrafe existiert, es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, Gnadengesuche abzulehnen, dann darf er in diesem Staat meines Erachtens nicht das Amt des Gouverneurs anstreben.
Wenn jemand in einem Staat, in dem die Todesstrafe existiert, es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, 152 Gnadengesuche abzulehnen, dann ist es gewiss auch eine Aussage ueber ihn, wenn er das Amt des Gouverneurs anstrebt.
Zitat von Zettel PS: Was dieses Thema aus Ihrer Sicht mit der Propaganda der linksliberalen Presse zu tun hat, habe ich nicht verstanden.
Der Titel "Anti-Bush-Propaganda" stammt von Ihnen. Ihre für mich unkritische Bewunderung des "grossen Präsidenten" G. W. Bush, der als Oberbefehlshaber auch ohne Bindung an Komitees Gnadengesuche von Todeskandidaten ablehnte, hat für mich bisweilen auch die Qualität von politischer Propaganda. Und so stellte ich eben der "linksliberalen Presse" den "rechtsliberalen Blog" an die Seite. Aber hier wiegt die eine Polemik nicht mehr als die andere.
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